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Wenn Fußball zur Nebensache wird Baby-Boom bei der WM

Moskau · Der Nachwuchs macht auch vor einer Fußball-Weltmeisterschaft nicht Halt. Mehrere WM-Spieler haben oder werden während des Turniers Zuwachs bekommen.

 Fabian Delph verpasste das Achtelfinale gegen Kolumbien am Dienstag.

Fabian Delph verpasste das Achtelfinale gegen Kolumbien am Dienstag.

Foto: AFP/PATRICK HERTZOG

Englands Fabian Delph schwänzte das Achtelfinale, auch der Schweizer Breel Embolo jettete zuvor Richtung Heimat - und für Kult-Einwerfer Jonas Knudsen charterten die dänischen Spieler sogar extra einen Privatflieger: Gleich mehrere WM-Stars sind während des Turniers in Russland Vater geworden und eilten zu ihrer Familie. Nur Schwedens Kapitän Andreas Granqvist machten arge Terminschwierigkeiten zu schaffen.

Seine Frau Sofie steht nämlich unmittelbar vor der Geburt ihres zweiten Kindes. Zwischenzeitlich lag der Stichtag gar auf dem Dienstag, dem Tag des Achtelfinals der Schweden gegen die Schweiz. Von der Heimatfront bekam Granqvist jedoch die klare Ansage, die Partie auf keinen Fall sausen zu lassen. "Es sind diese WM-Momente, von denen er schon als kleiner Junge geträumt hat", hatte Sofie Granqvist der Schweizer Zeitung Blick vor dem Spiel gesagt.

Ganz anders ging Englands Fabian Delph die Sache an. Bei ihm kündigte sich schon das dritte Kind an, weswegen er nach der 0:1-Niederlage in der Gruppenphase gegen Belgien direkt von Kaliningrad nach England gereist war. Weil der Nachwuchs aber auf sich warten ließ, verpasste Delph das Achtelfinale gegen Kolumbien am Dienstag (1:1 n.V., 4:3 i.E.). Auch wenn Delph seine Frau Natalia laut Teammanager Gareth Southgate mit Curry gefüttert habe, um die Geburt zu beschleunigen. Am Mittwochmorgen war es dann so weit, Delph kehrte umgehend nach Russland zurück.

Seinen Spieler ziehen zu lassen, war für den Coach jedoch nie eine Frage. "Ich weiß, die Generation meines Vaters würde das anders sehen, aber du musst für deine Familie da sein", sagte Southgate. Von Delph gab es dafür reichlich Lob. "Gareth war absolut fantastisch", sagte Delph, der bei Manchester City sein Geld verdient: "Die Familie kommt immer zuerst für mich, und das wird sie auch immer."

Etwas mehr Rücksicht mit dem Vater hatte der Zuwachs von Dänemarks Knudsen, der bei der WM durch seine weiten Einwürfe von sich reden gemacht hatte. Seine Tochter war bereits am 12. Juni, also zwei Tage vor WM-Beginn, zur Welt gekommen. Eigentlich glaubte er aber, sie erst nach Turnierende sehen zu können. Prompt sammelten seine Mitspieler im Mannschaftsquartier Geld für einen Privatjet, der Knudsen wenigstens für zwei Tage zu seiner kleinen Familie trug. Am 16. Juni flog er nach dem 1:0-Vorrundensieg gegen Peru in die Heimat. "Sie haben mir ein Geschenk gemacht, dafür bin ich sehr dankbar", sagte Knudsen.

Eine absolute Punktlandung hatte vorher schon Embolo von Schalke 04 hingelegt. Nach dem letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica (2:2) am vergangenen Mittwoch hastete der 21-Jährige zurück in die Schweiz und begrüßte am nächsten Tag gemeinsam mit seiner Freundin Naomi Töchterchen Naliya auf der Welt. "Das Leben hat mich schon mit vielen Geschenken bereichert. Mit Abstand das schönste war jedoch die Geburt von meinem kleinen Engel miterleben zu dürfen", schrieb Embolo bei Instagram. Auf dem beigefügten Foto hielten er und seine Freundin das kleine Fäustchen von Naliya.

(old/sid)
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