Nur ein Duell zwischen Europa und Südamerika Unsere Tipps für das WM-Achtelfinale
Düsseldorf · Zum ersten Mal in der WM-Geschichte gibt es im Achtelfinale kein direktes Duell zweier Teams aus Europa. Wie schon 2010 in Südafrika haben nur sechs europäische Mannschaften die Vorrunde überstanden. Hinzu kommen fünf vom Gastgeberkontinent Südamerika, zwei Mittelamerikaner, zwei Afrikaner und ein Nordamerikaner. Eine Übersicht, was in den acht Partien zu erwarten ist.
Pressestimmen zum DFB-Sieg gegen die USA
Brasilien - Chile (Sa., 28. Juni, 18 Uhr)
Das erste Achtelfinale ist gleich ein vorweggenommenes Halbfinale. Chile hat alle Erwartungen erfüllt, die vorab in das potenzielle Überraschungsteam gesetzt wurden. Ganz so überraschend war der 2:0-Erfolg gegen Weltmeister Spanien dann gar nicht mehr. Brasilien ist gewarnt. Zumal es im Spiel des Gastgebers noch an einen Dingen hapert. Vor allem sind die Brasilianer bislang zu abhängig von Superstar Neymar. Eng wird es gegen Chile auf jeden Fall, körperlich mit Sicherheit auch.
Unser Tipp: 2:1 n. V.
Rekord-Strafe gegen Luis Suarez: Pressestimmen
Ergebnis: 4:3 nach Elfmeterschießen
Kolumbien - Uruguay (Sa., 28. Juni, 22 Uhr)
Kolumbien hat den Ausfall von Stürmerstar Falcao bestens verkraftet und sich in einer leichten Gruppe souverän durchgesetzt. Uruguay kann sich damit brüsten, die ehemaligen Weltmeister England und Italien eliminiert zu haben, bot aber viel Magerkost. Luis Suarez' "Biss ins Achtelfinale" hat das Weiterkommen überschattet, seine Sperre trifft Uruguay hart — bleibt in Edinson Cavani nur noch ein Weltklassestürmer. Da Kolumbien bislang kaum gefordert wurde, dürfte es auch in diesem Spiel eng zugehen.
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Unser Tipp: 2:1
Ergebnis: 2:0
Niederlande - Mexiko (So., 29. Juni, 18 Uhr)
Reaktionen zum Sieg gegen die USA
Die Niederländer um den Goldenen-Ball-Kandidaten Arjen Robben haben in der Gruppenphase die meisten Tore erzielt. Jetzt trifft die Mannschaft, bei der eine rauschhafte Vorrunde oft wenig zu bedeuten hatte, auf die Mannschaft, die das Achtelfinal-Aus gepachtet hat. Das Viertelfinale sollte für Mitfavorit Niederlande angesichts der Offensivpower kein Problem sein, Mexiko scheitert zum sechsten Mal in Folge in der Runde der letzten 16. Es sei denn, Guillermo Ochoa ist im Tor noch einmal unüberwindbar.
Unser Tipp: 3:1
Ergebnis: 2:1
Costa Rica - Griechenland (So., 29. Juni, 22 Uhr)
Die Paarung Costa Rica gegen Griechenland hätte demjenigen, der sie voraussagt, bereits mit geringem Einsatz den Sommerurlaub finanziert. Costa Rica landete sensationell vor den drei Weltmeistern in Gruppe D und scheint eine optimale Taktik für diese WM gefunden zu haben, mit der richtigen Balance aus Defensive und Offensive. Nun geht es gegen das immer noch rehhagelige Griechenland, das sich in einer der leichtesten Gruppen erst durch einen Elfmeter in der Nachspielzeit das Weiterkommen sicherte. Dieses Duell klingt nicht nach einem Kracher, allein die Tatsache, dass Costa Rica oder Griechenland ins Viertelfinale kommen, macht es aber schon sehenswert. Irgendwie.
Unser Tipp: 1:0
Ergebnis: 6:4 nach Elfmeterschießen
Frankreich - Nigeria (Mo., 30. Juni, 18 Uhr)
Nach dem 0:2 im Play-off-Hinspiel gegen die Ukraine vergangenen November existierten Frankreichs WM-Träume allenfalls noch auf dem Papier. Ein gutes halbes Jahr danach haben sie die Notizen auf dem Papier überschrieben und gehen als Titelkandidat in die K.o.-Runde. Souveräne Siege gegen Honduras und die Schweiz haben aus dem Skandalteam von 2010 wieder eine Mannschaft gemacht. Gegen Ecuador konnten sich die Franzosen schon etwas schonen, bislang wenig überzeugende Nigerianer sollten kein Problem sein. Inwiefern dem Hype um die "Equipe Tricolore" zu trauen ist, dürfte erst ein mögliches Viertelfinale gegen Deutschland zeigen.
Unser Tipp: 2:0
Ergebnis: 2:0
Deutschland - Algerien (Mo., 30. Juni, 22 Uhr)
Statistisch gesehen, ist Algerien der größte Angstgegner der deutschen Länderspielgeschichte. Von allen Mannschaften, gegen die die DFB-Elf mehr als einmal gespielt hat, liegt die Niederlagen-Quote nur gegen Algerien bei 100 Prozent. Die Pleite bei der WM 1982 machte das Ballgeschiebe gegen Österreich bei der "Schande von Gijon" erst möglich. 32 Jahre danach ist das unvergessen und wird bis zum Ende des Achtelfinals am Montagabend ein Thema sein — länger aber nicht. Denn alles andere als ein problemloses Weiterkommen Deutschlands wäre eine riesige Überraschung.
Unser Tipp: 3:0
Ergebnis: 2:1 n. V.
Argentinien - Schweiz (Di., 1. Juli, 18 Uhr)
Argentiniens Gruppenphase verlief eintönig: Lionel Messi traf in jedem Spiel. Je früher er das tat, desto entspannter wurde es für die "Albiceleste". Da Messis Treffer gegen den Iran erst in der Nachspielzeit fiel, war es mitunter nicht immer entspannt. Hinter der Schweiz liegt ein Wellental mit den Koordinaten 2:1, 2:5 und 3:0. Packen die Spieler von Ottmar Hitzfeld ihren besten Fußball aus, kann es eng werden für Argentinien. Aber selbst dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein kleiner Mann mit vier Weltfußballer-Trophäen in der Vitrine die Dinge regelt.
Unser Tipp: 2:1
Ergebnis: 1:0 n. V.
Belgien - USA (Di., 1. Juli, 22 Uhr)
Der Hype um die Belgier seit ihrer erfolgreichen WM-Qualifikation basierte vor allem auf Resultaten und Namen, berauschend war ihr Fußball selten. Nun haben bekannte Namen drei Vorrundenspiele mit je einem Tor Differenz für sich entschieden. Im Achtelfinale geht es gegen mitunter sehr biedere US-Amerikaner, die es mindestens schaffen sollten, die Sache knapp zu halten. Dann wäre alles wie gehabt.
Unser Tipp: 1:0
Ergebnis: 2:1 n. V.
