Zweite Liga: 1. FC Köln trifft auf Cottbus Gladbach hofft auf den "Erzfeind"

Mönchengladbach (sid). Hans Meyer (Foto) scheint die Dramatik im Saisonfinale der Zweiten Fußball-Bundesliga nichts auszumachen. Vor dem entscheidenden Spiel am Freitag (19.00 Uhr/live bei RP-Online) beim 1. FC Nürnberg plauderte der 57 Jahre alte Erfolgstrainer, der Borussia Mönchengladbach vom letzten Platz bis auf einen Punkt an Aufstiegsplatz drei herangeführt hatte, locker und entspannt bei einer Talkshow an der Seite von Box-Schönheit Daisy "The Lady" Lang.

Als die blonde Weltmeisterin Meyer mit den Worten "Hans, Du bis ein charmanter Mann", schmeichelte, lief der zu Hochform auf: "Danke. Das sagen zu mir sonst nur 60-Jährige." Mit guter Laune und offen zur Schau getragener Heiterkeit heizt Gladbach dem Rivalen Energie Cottbus ein.

"Sollte Cottbus gewinnen, was normal wäre, dann hätten sie zwölf Punkte aus den letzten vier Spielen geholt und würden verdient aufsteigen", sagte Meyer und stempelte das Team seines Kollegen Eduard Geyer zum Favoriten. Doch die Gladbacher wollen ihre bei nur einem Punkt Rückstand vorhandene Chance nutzen und reisten bereits am Mittwoch nach Herzogenaurach, um sich zwei Tage in Ruhe auf das Spiel beim "Club" vorzubereiten.

Egal, ob die Borussia den Aufstieg auf der Zielgeraden noch schafft, für Marcel Ketelaer wird das Spiel gegen die Franken wahrscheinlich das letzte im Trikot von Borussia Mönchengladbach sein. Der Hamburger SV scheint gewillt, noch in dieser Woche sein Angebot für den torgefährlichen Außenstürmer (zehn Saisontreffer) auf 4,5 Millionen Mark hochzuschrauben. "Ich will den Aufstieg schaffen", verspricht "Kette" zum Abschied den rund 15.000 Gladbach-Anhängern aus ganz Deutschland, die am Freitag im ausverkauften Nürnberger Frankenstadion erwartet werden.

Aber auch mit einem eigenen Sieg in Nürnberg bleibt die Borussia auf Schützenhilfe durch den Nachbarn und bereits feststehenden Zweitliga-Meister 1. FC Köln im Spiel bei Energie Cottbus angewiesen. Gladbachs-Kapitän Michael Frontzeck möchte dem "Erzrivalen" einen Erfolg in der Lausitz schmackhaft machen: "Für die Kölner ist es ein Geschenk, wenn wir auftsteigen und im nächsten Jahr wieder das Müngersdorfer Stadion füllen."

Sollte die Borussia am letzten Spieltag noch den Sprung auf den Aufstiegszug schaffen, dann läuten am Freitagabend am Mönchengladbacher Münster wieder die Glocken. Wie beim ersten Aufstieg in die Bundesliga vor 35 Jahren...

(RPO Archiv)
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