Alle Corona-Tests negativ DFB-Frauen wollen gegen Norwegen nachlegen

Wiesbaden · Nächste Standortbestimmung: Im Länderspiel gegen Norwegen erwarten die durch Corona dezimierten DFB-Frauen mehr Gegenwehr als von Australien. Alle PCR-Tests vom Montag fielen negativ aus - auch von der zuletzt positiv getesteten Felicitas Rauch.

 Die Deutsche Linda Dallmann (l) freut sich mit Leonie Maier über das Tor zum 5:1 gegen Australien.

Die Deutsche Linda Dallmann (l) freut sich mit Leonie Maier über das Tor zum 5:1 gegen Australien.

Foto: dpa/HB-Press-Agency

Zur Stärkung für den nächsten Härtetest servierte Geburtstagskind Sophia Kleinherne Zucchini-Pflaumenkuchen. Mit der Leckerei zum 21. Geburtstag der Verteidigerin kehrte ein weiteres Stück Normalität bei den deutschen Fußballerinnen ein, die im Länderspiel gegen Norwegen am Dienstag (16.00 Uhr/ZDF) an das 5:2 gegen Australien anknüpfen wollen.

"Wir wollen auch dieses Spiel gewinnen und unsere Leistung zeigen", betonte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, die ihre Spielerinnen nach dem anstrengenden Corona-Wirbel der letzten Tage als "völlig frei" und ohne Sorge erlebte, dass Teil zwei des Test-Doppelpacks in Wiesbaden vielleicht doch auf der Kippe stehen könnte. Ausschließlich negative PCR-Testergebnisse im gesamten Team sorgten am Montag für Aufatmen.

Ein negatives Ergebnis erhielten auch die am Samstag noch positiv getestete Felicitas Rauch und das als enge Kontaktpersonen ebenfalls mittlerweile abgereiste Trio Lena Oberdorf, Svenja Huth und Sara Doorsoun (alle VfL Wolfsburg). Die weitere Vorgehensweise wird laut DFB mit den nun zuständigen Gesundheitsämtern abgestimmt. Rauchs positiver Befund innerhalb der DFB-Blase hatte am Morgen vor dem Länderspiel gegen Australien (5:2) für großen Wirbel gesorgt.

Trotz allem wächst nach zwei enttäuschenden großen Turnieren die Zuversicht im Lager der DFB-Frauen. 15 Monate vor der EM in England soll das verjüngte Team allen Widerständen zum Trotz den nächsten Schritt in Richtung Titelreife machen und weiter zusammenwachsen. Dazu gelte es, die positiven Erkenntnisse aus dem mutigen Auftritt gegen Australien drei Tage zuvor "zu bestätigen und uns damit auch Selbstsicherheit zu geben", so Voss-Tecklenburg.

Erschwert ist allerdings die geplante Verteilung der Belastung in der heißen Saisonphase. Der Bundestrainerin stehen nach der Abreise des Wolfsburger Quartetts nun nur noch 17 Feldspielerinnen zur Verfügung. "Wir nehmen Belastungen raus, ohne an Qualität verlieren zu wollen", erklärte "MVT" dennoch.

Umso willkommener war die Nachricht, dass Kapitänin Alexandra Popp nach einer Unterschenkelprellung wieder einsatzbereit ist. Im Tor wird anstelle von Merle Frohms (Eintracht Frankfurt) wie geplant Ann-Katrin Berger vom FC Chelsea zum Einsatz kommen. Die 30-Jährige darf sich auf ihr zweites Länderspiel nach dem EM-Qualifikationsspiel in Irland (3:1) im vergangenen Dezember freuen.

Gegen die Norwegerinnen um Ingrid Engen vom VfL Wolfsburg dürfte sie Gelegenheit bekommen, sich gemäß Voss-Tecklenburgs Beschreibung als "mutige Torhüterin mit großer Präsenz" auszuzeichnen. "Norwegen ist sehr physisch, sehr eingespielt", warnte Innenverteidigerin Marina Hegering, verwies aber auch auf den deutschen 4:0-Sieg im Duell beim letztjährigen Algarve Cup: "Die haben noch eine Rechnung offen mit uns."

Lina Magull (FC Bayern München) hofft, dass das umformierte junge Team erneut mit viel Offensivdrang zu Werke geht. "Die Erwartungen an uns sind nach dem Australien-Spiel natürlich sehr hoch", sagte die Mittelfeldspielerin, "aber wir wollen einfach wieder mit der gleichen Spielfreude loslegen."

(stja/sid)
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