Nach Aus in Essen So erklärt Fortuna die Pokal-Blamage

Essen · Fortunas Trainer Uwe Rösler war sichtlich geknickt nach dem peinlichen Aus im DFB-Pokal bei Rot-Weiss Essen. Das 2:3 macht den Aufwärtstrend kaputt. Der 52-Jährige betonte, er sei schwer enttäuscht: „Für mich ist Weihnachten versaut!“

 Uwe Rösler in Essen

Uwe Rösler in Essen

Foto: Frederic Scheidemann

Während vor dem Stadion an der Hafenstraße ein Autokorso laut hupend, mit RWE-Fahnen aus dem Fenster, vorbeifährt, und Fans Bengalos zünden, versucht Uwe Rösler sich im Stadioninnern zu sammeln. Sichtlich verstimmt ringt Fortunas Trainer nach dem 2:3 in der zweiten Pokalrunde bei Rot-Weiss Essen um Einordnungen. Es war schließlich bereits das zweite Mal in 2020, dass die Düsseldorfer sich einem Viertligisten im Pokal beugen mussten. Im März scheiterten sie im Viertelfinale der vergangenen Saison am 1. FC Saarbrücken. Dann sagt der Coach: „Die Niederlage tut weh – und die soll auch wehtun. Ich hoffe, sie tut jedem Beteiligten weh. Für mich ist Weihnachten versaut!“

Fortuna war an diesem verregneten Abend eigentlich gut ins Spiel gestartet – und wer weiß, was passiert wäre, hätte Edgar Prib seine Großchance zum 1:0 genutzt. So blieb es bei brotloser Kunst und Essen nutzte seine zweite Chance eiskalt. „Wir hatten sofort Kontrolle, sind gut durchgekommen – speziell über die Außen. Wir sind in sehr gute Abschlusssituationen gekommen, müssen eigentlich 2:0 führen. Dann spielen wir einen Ball in ihre Pressingfalle. Sie machen es sehr gut, bekommen Energie, Mut und Hoffnung. Wir kommen aber zurück ins Spiel“, sagt Rösler. Was mich überrascht hat, ist, dass wir uns verunsichern haben lassen und nicht unser Ding weiter durchgezogen haben.“

Auch der zwischenzeitliche Ausgleich hilft Fortuna nicht. RWE spielt clever, Fortuna verteidigt naiv. „Im Laufe des Spiels sind uns die Mittel ausgegangen. Essen hat es sehr gut gemacht, wir wurden ungeduldig. Mit der Spielzeit wurde der Platz auch schlechter. Entscheidend war das dritte Tor. Da spielen wir völlig unnötigerweise auf Abseits“, sagte Rösler. „Glückwunsch an Essen. Sie waren taktisch sehr clever und haben zu den richtigen Zeitpunkten die Tore gemacht. Sie haben es sich verdient.“

Und wie kann es sein, dass Fortuna schon zum zweiten Mal gegen einen absoluten Außenseiter ausscheidet? „In Deutschland sind die Unterschiede nicht so groß zwischen den Ligen“, betont Rösler. „Besonders bei Vereinen wie Rot-Weiss Essen, die unter professionellen Bedingungen spielen. Wenn du Fehler machst, werden die auch eiskalt bestraft. Unsere Organisation bei Ballverlusten muss einfach besser werden“,

Rösler wirkte geknickt, nach vier Siegen in der Zweiten Liga in Serie, war das Pokal-Aus ein echter Wirkungstreffer. „Wir haben uns Stück für Stück aus der Krise gekämpft, hatten das Momentum auf unserer Seite. Ich bin enttäuscht, dass wir das Jahr nicht so beendet haben, wie wir das wollten und den frischen Wind nicht mit ins neue Jahr mitnehmen können“, sagte der Coach.

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