3:1-Sieg gegen Hansa Rostock Fortunas Not-Elf begeistert die Fans

Düsseldorf · Mit dem letzten Aufgebot hat das Team von Cheftrainer Daniel Thioune ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. Im Top-Spiel der Zweiten Liga setzte sich Fortuna 3:1 gegen Rostock durch. Besonders in der ersten Halbzeit lieferten die Gastgeber eine starke Leistung ab. Was alles passiert ist.

Fortuna Düsseldorf - Diese Noten haben wie den Profis gegen Hansa Rostock gegeben
51 Bilder

Diese Noten haben die Fans und wir den Fortuna-Profis gegeben

51 Bilder
Foto: Frederic Scheidemann

Vor dieser Partie ist vor allem darüber geredet worden, wer Fortuna alles fehlt. Nach der Partie bleibt die einfache Feststellung: es standen genau die Richtigen auf dem Platz. Mit einer vermeintlichen Not-Truppe hat der Düsseldorfer Zweitligist phasenweise herausragenden Fußball gegen Hansa Rostock in der heimischen Arena gezeigt und völlig verdient 3:1 gewonnen.

Es begann alles mit einem besonderen Tusch. Vor dem Anpfiff wurde Martina Voss-Tecklenburg geehrt. Die Aufsichtsrätin ist im Hauptberuf Bundestrainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Die Chefkontrolleure Björn Borgerding und Sebastian Fuchs haben sie für ihre Verdienste und Erfolge geehrt.

Das Spiel brauchte keine lange Anlaufzeit. Es ging von Minute eins an ordentlich zur Sache. Fortuna lieferte eine total reife Vorstellung ab, die Abläufe saßen, obwohl das Team in dieser Konstellation noch nie zusammengespielt hat. Cheftrainer Daniel Thioune hatte sich im Vorfeld maximal bedeckt gehalten und vor beim Gesundheitszustand von Dawid Kownacki vielleicht eine etwas negativere Prognose abgegeben. Tatsächlich wirkte der polnische Angreifer recht munter nach seiner Erkältung.

Nach zehn Spielminuten stellte Kownacki das eindrucksvoll unter Beweis. Einen Pass aus der Kategorie „Weltklasse“ drei Meter hinter der Mittellinie von Innenverteidiger Tim Oberdorf verwertete er Volley zum 1:0 – ein Treffer mit Potenzial zum „Tor des Monats“. Und Fortuna legte gleich nach. Es sah alles aus wie aus einem Guss. Die Defensive stabil, Michal Karbownik auf der linken Seite vielleicht die Entdeckung des Abends. Etwas übermotiviert, aber insgesamt mit einer guten Balance aus Defensive und immer wieder Vorstößen nach vorne.

Fortuna Düsseldorf - Hansa Rostock: die Bilder des Spiels 2022/2023
13 Bilder

Fortuna – Hansa: die Bilder des Spiels

13 Bilder
Foto: dpa/Marius Becker

Thioune hatte gefordert, dass sich nun auch andere zeigen müssten. Die Mannschaft lieferte als Kollektiv, aber Einzelne überragten. Wie Marcel Sobottka, der ein großes Laufpensum abspulte, an nahezu allen Aktionen in den ersten 45 Minuten beteiligt war und den Treffer zum 2:0 auch noch selbst einleitete. Nach einem schönen Doppelpass mit Kownacki setzte er sich stark durch.

Erfahrene Anhänger von Fortuna hatten schon ein mulmiges Gefühl, weil ihre Mannschaft es verpasste, den Deckel auf diese Partie zu machen, also das dritte Tor zu erzielen. Die Chancen waren da, doch die Konsequenz und Genauigkeit bröckelte ein wenig. Und so kam es, wie es kommen musste, die Gäste aus Rostock schöpften in der Halbzeitpause noch einmal eine besonders große Kelle Mut und machten keine Anstalten, sich vorzeitig zu ergeben.

Fortuna Düsseldorf: Diese Ex-Spieler arbeiten jetzt beim Verein
46 Bilder

Diese Ex-Spieler arbeiten jetzt bei der Fortuna

46 Bilder
Foto: RP, Falk Janning/Falk Janning

Folgerichtig der Rückschlag für Fortuna – Nico Neidhart mit einem starken Pass in den Lauf von Kai Pröger, der mit einer Flanken in den Strafraum mit dem Abnehmer Lukas Fröde zum 1:2. Karbownik muss sich ankreiden lassen, die Flanke nicht konsequent genug verteidigt zu haben, Sobottka konnte beim Abschluss nicht entscheidend stören.

Fortuna ging hernach sichtbar die Puste aus. Was im ersten Durchgang noch so selbstverständlich wirkte, wurde immer mehr zum Ballast. Doch Geburtstagskind Ao Tanaka (24) und seine Mitstreiter steckten nicht auf. Thioune an der Seitenlinie dürfte am Tag danach einen ordentlichen Muskelkater verspüren, so wild versuchte er mit seinen Händen die Ordnung wieder herbei zu dirigieren.

Der Einsatz des 48-Jährigen sollte sich auszahlen. Denn seine Mannschaft hielt dem immer stärker werdenden Druck der Rostocker stand und setzte die imposante Heim-Bilanz des Trainers fort. Seit seinem Amtsantritt im Februar hat Fortuna noch kein Spiel in der Arena verloren.

Denn ausgerechnet Emmanuel Iyoha (war für Kownacki in die Partie gekommen), der Düsseldorfer Jong und ewiges Sorgenkind, traf in der Schlussphase zum erlösenden 3:1. Nach seinem Treffer (Sobottka hatte den Ball zuvor stark erobert) rannte fast die komplette Bank zu ihm und jubelte mit dem Angreifer. Und mit ihnen ein Großteil der 26.719 Zuschauer an diesem Abend.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort