His-Törchen – die etwas andere Gegnervorschau Als Fortunas Aufstiegsheld Kapitän auf der Hansa-Kogge war

Düsseldorf · Sonderlich häufig gegeneinander gespielt haben die Samstag-Kontrahenten Fortuna und Hansa Rostock in ihrer Geschichte nicht einmal. Dafür gab es bemerkenswert viele personelle Wechsel zwischen beiden Klubs. Das betraf einige Spieler, aber auch bekannte Trainer.

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Foto: Frederic Scheidemann

Am Samstagabend (20.30 Uhr) kommt es in der Arena zum Aufeinandertreffen der Frustrierten des vergangenen Spieltags. Während Fortuna unnötig die Punkte in Heidenheim liegen ließ (1:2), erging es dem Gegner FC Hansa Rostock nicht besser. Nach einer bitteren 0:1-Heimniederlage gegen Hannover 96 legten auch die Norddeutschen eine Punkte-Nullrunde ein.

Wie schon in der vergangenen Saison krankt es bei den Hanseaten vornehmlich an der Offensive. Als Aufsteiger des Vorjahres bestritt der FC Hansa eine verhältnismäßig ruhige Spielzeit 2021/2022 – als Tabellen-Dreizehnter ging er mit satten neun Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz über die Ziellinie. Dabei erzielte er aber neben den Absteigern die wenigsten Tore. Und auch derzeit sind die Männer von der Ostsee nicht für Schützenfeste zu haben. Gerade einmal fünf Treffer stehen nach sieben Runden auf der Habenseite.

Immerhin reichte der bisher einzige Treffer fern der Heimat zu einem Dreier, während die restlichen Auswärtspartien mit insgesamt 0:6 Toren punktlos verloren gingen. Doch Holzauge sei wachsam – Hansa Rostock macht bisher keine halben Sachen. Sieg oder Niederlage, Sekt oder Selters. Der aktuelle Tabellenelfte verzichtete bisher auf eine Punkteteilung.

Was zuletzt geschah Im April dieses Jahres veranstaltete Fortuna gegen Hansa ungeplant einen „Japan-Tag“ in der Arena, denn Trainer Daniel Thioune konnte sich in erster Linie bei seinen beiden Japanern bedanken, dass er auch im achten Spiel als Fortuna-Trainer ungeschlagen blieb. Ao Tanaka erzielte nach 13 Minuten mit seinem ersten Fortuna-Treffer die 1:0-Pausenführung, während Shinta Appelkamp – okay, er ist nur zur Häfte Japaner – nach 64 Minuten den Deckel auf die Partie setzte. Der damals schon abwanderungswillige Khaled Narey schnürte in der Nachspielzeit noch ein Schleifchen um die 0:3-Packung für die Kogge (90.+2).

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Foto: dpa/Swen Pförtner

Die Partie des 29. Spieltags stand lange Zeit auf keinem besonders hohen Niveau. Die 22.346 Fans merkten es den Düsseldorfern an, dass für sie viel auf dem Spiel stand. Doch mit dem nötigen Quäntchen Glück, einem aufmerksamen Florian Kastenmeier und Toren zum richtigen Zeitpunkt blieben die sportlich überlebenswichtigen Zähler am Rhein.

Die Heimbilanz Ließ Daniel Thioune in den vergangenenTagen einen Blick über das Trainingsgelände schweifen, dürfte ihn ein ungutes Gefühl befallen haben. Meist fehlte dem Coach eine komplette Elf, und die Aussichten, dass sich daran bis zum Abend noch viel ändern wird, sind dünn.

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Foto: Moritz Müller

Seit dem ersten Aufeinandertreffen, im Jahr 1992, ist es nämlich den Norddeutschen nur einmal gelungen, sich die volle Punktzahl in Düsseldorf zu sichern – am 13. September 1996 in der Bundesliga mit 2:0. Dreimal spielten die beiden Teams im deutschen Oberhaus (1992, 1995 und abermals 1996) noch gegeneinander, alle drei Partien endeten unentschieden. Zwischenzeitlich erhaschte der Gast auch noch ein Remis in der 2. Bundesliga. Somit hat der letzte Punktgewinn der Hansestädter in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt (eben der Sieg 1996) schon reichlich Staub angesetzt, denn in den restlichen vier Zweitligaspielen setzte es nur Niederlagen.

Auf keinen Fall wollen wir den 5:2-Pokalerfolg der Fortuna über Hansa unterschlagen, der 1992 erst im Elfmeterschießen gesichert wurde. „Man of the match“ war Torhüter Jörg Schmadtke, der nicht nur zwei Strafstöße parierte, sondern auch Fortunas ersten Treffer im Elfmeterschießen höchstpersönlich verwandelte.

Die Wandler zwischen den Seiten Hansa Rostock hat offensichtlich ein Faible für Düsseldorfer Nachwuchskicker: Gleich fünf ehemalige Jugendspieler trugen bereits das Trikot des FCH. Kein Wunder, könnte man jetzt denken. Schließlich war Fortunas ehemaliger Vorstand Sport, Uwe Klein, zwischen November 2014 und November 2015 Sportdirektor des damaligen Drittligisten Hansa Rostock.

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Foto: dpa/Jonas Güttler

Doch Klein hat mit der Affinität der Hanseaten zu Fortunas Jugend nichts zu tun, denn die Verpflichtungen langen entweder vor oder nach seiner Zeit. Marco Königs, in 64 Spielen für die „Zwote“ 21 Mal erfolgreich, war der erste Spieler aus der Nachwusschmiede der Fortuna, den es an die Küste zog. Es folgten Joschka Cürten (2012), Collin Quaner (2013) und Kai Schwertfeger (2014-2016).

Die neuste Errungenschaft ist Anderson Lucoqui, der erst kurz vor Ende der Transferperiode vom FSV Mainz 05 ausgeliehen wurde und auch aus Fortunas NLZ entsprang. Kai Eisele, Ronny Garbuschewski, Assani Lukimya und Fabian Holthaus komplettieren die Liste der ehemaligen Fortunen, die auch das Hansa-Trikot trugen.

Außerdem versuchten auch zwei ehemalige bzw. spätere Fortuna-Trainer ihr Glück im kühlen Norden. Friedhelm Funkel coachte die Truppe in 45 Partien von September 2000 bis Dezember 2001, Jörg Berger von November 2004 bis August 2005.

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