Nach Ausschluss der „Bild“ Netzreaktionen auf Fortunas JHV

Düsseldorf · Die Jahreshauptversammlung von Fortuna hat für Diskussionen gesorgt. Im Zentrum steht der Ausschluss der „Bild“ für die virtuelle Veranstaltung. Wir haben die Reaktionen im Internet zusammengetragen.

 Die Jahreshauptversammlung bei Fortuna 2020.

Die Jahreshauptversammlung bei Fortuna 2020.

Foto: Christof Wolff

Die Mitglieder von Kostenpflichtiger Inhalt Fortuna Düsseldorf haben am Samstag Journalisten der „Bild“-Zeitung per Abstimmung von ihrer virtuell abgehaltenen Jahreshauptversammlung ausgeschlossen. Unser Chefredakteur Moritz Döbler schrieb in seinem Kommentar von einem „verfassungsfeindlichen Racheakt“. Hier sind die Reaktionen auf den Vorgang und die Berichterstattung darüber.

RP-Leser*in „halkes“ schreibt: „Ich muss zugeben, dass ich auch dafür gestimmt habe, die Bild-Zeitung auszuschließen. Ein etwas ungutes Gefühl hatte ich dabei allerdings schon. Wahrscheinlich hätte ich dies bei längerer Zeit zum Überlegen auch anders entschieden. Es blieb ja vom Antrag bis zur Abstimmung nur eine sehr kurze Zeitspanne. Auf der anderen Seite hat sich die Bild-Zeitung mit objektiver Berichterstattung über Fortuna nicht gerade hervorgetan. Dies ist kein Verbot für die Bild-Zeitung, nicht mehr über Fortuna zu schreiben und soll es auch nicht sein. Es sollte ein Votum sein, dass man die Bild bei einer nur für Mitglieder bestimmten Versammlung nicht dabei haben möchte. Aber, wenn ich in die USA schaue und sehe, wie man mit öffentlichen Medien und dem Begriff Fake News umgeht, war diese Entscheidung falsch. Man muss es als Demokrat einfach aushalten, wenn eine populistische Zeitung anwesend ist und darüber schreibt. Bei „echten“ Falschmeldungen bleibt immer noch der Weg der Gegendarstellung.“

RP-Leser*in „Larry123“ schreibt: „Es ist nicht verfassungsfeindlich.... Die Mitgliederversammlung ist keine öffentliche Veranstaltung, sondern nur eine für Mitglieder und sonstige Vereinsangehörige (z.B. angestellte Trainer, etc...). Jedem anderen gegenüber, auch der Presse, ist es ein Zugeständnis, wenn die Teilnahme erlaubt wird, sie sind sozusagen Gäste. Und wenn ein Gast sich vorher schon schlecht benimmt, wie es die Bild zweifelsfrei getan hat, wird er halt nicht reingelassen.“

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Foto: dpa/Uli Deck

RP-Leser*in „Konstabler 41“ schreibt: „Man kann zu diesem Blatt (andere Bezeichnung fällt mir hierzu nicht ein!) stehen, wie man will, ich habe sie auch nie gemocht! Aber souverän – und auch in Sachen Presse-und Meinungsfreiheit – ist dieser hier beschriebene Vorgang gar nicht. Mitgliederbefragung hin oder her, die Vereinsführung hätte den Ausschluss nicht zulassen dürfen, da bin ich absolut der Meinung von Herrn Döbler. Das muss viel professioneller gehandhabt werden. Das wirft kein gutes Licht auf unsere Fortuna, das wird sicher auch noch ein nicht angenehmes Nachspiel haben. Selber schuld! Trotzdem natürlich F95 olé!“

RP-Leser*in „tagosierra“ schreibt: „Was, Herr Döbler, ist an dem mehrheitlich beschlossenen Ausschluss der Bild-Reporter an einer grundsätzlich mal vereinsinternen Veranstaltung verfassungsfeindlich? Die Vereinsmitglieder haben dies demokratisch beschlossen – genauso demokratisch, wie sie ausdrücklich den Verbleib anderer Medienvertreter (einschließlich RP/RPO) beschlossen haben. Ein Verein war und ist durch keine Vorschrift verpflichtet, zu einer vereinsinternen Mitgliederversammlung irgendwelche Externe einzuladen oder zuzulassen. Wenn er das doch tut, macht er von seinem Hausrecht Gebrauch – und das schließt eben auch den Ausschluss ein. Ganz verfassungsunfeindlich, Herr Döbler. Bild braucht keiner!“

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Twitter-User*in „Stanley Bilk“ schreibt: „Sorry, mir zu polemisch und zu wenig reale Bewertung. Scheinbar gibt es keine Etikette mehr im Journalismus. Und wenn es Gegenwind gibt, wird direkt die Unterwanderung der Pressefreiheit gesehen.“

Facebook-User*in „Thomas Maring“ schreibt: „Ganz falsche Reaktion! Man kann sich doch nicht einfach einen Medienvertreter aussuchen, der einem passt. Erinnert ein bisschen an Trump.“

Facebook-User*in „Thomas Henze“ schreibt: „Wer ständig versucht, Unfrieden zu schaffen und Unwahrheiten verbreitet, muss mit einem Ausschluss rechnen, darüber wurde abgestimmt. Und wir haben Hausrecht!“

Facebook-User*in „Micha Bilk“ schreibt: „Mitgliederentscheid, nicht Fortunas Entscheidung, und da der Antrag rechtmäßig war, muss 95 ihn zulassen.“

(erer)
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