Fortunas Torwart-Talent Gorka will langfristig Kastenmeier Konkurrenz machen

Düsseldorf · Dennis Gorka ist nach langer Verletzungspause zurück. Fortunas Nachwuchs-Torwart hat hohe Ziele. Auf Dauer will er auch in der Profimannschaft angreifen und um den Platz zwischen den Pfosten kämpfen.

 Dennis Gorka.

Dennis Gorka.

Foto: Frederic Scheidemann

Das Spiel ist schon fast vorbei, als sich Dennis Gorka beim 2:0-Sieg von Fortunas Regionalliga-Fußballern in Aachen zum ersten – und einzigen – Mal an diesem Nachmittag auszeichnen darf. Ein paar Minuten vor dem Schlusspfiff taucht Alemannia-Stürmer Hamdi Dahmani freistehend vor dem Torwart der „Zwoten“ auf und feuert einen strammen Schuss ab. Doch Gorka reagiert blitzschnell, wehrt den Ball ab und lässt sich wenige Sekunden später von seinen Teamkameraden feiern. Zwar ist die Kugel im Nachschuss trotzdem im Netz gelandet. Weil sie Ex-Fortune Nick Galle zuvor aber mit der Hand berührt hat, zählt der Aachener Anschlusstreffer nicht.

Fortuna Düsseldorf: Diese Spieler könnten den Durchbruch schaffen
47 Bilder

Diese Spieler könnten bei Fortuna den Durchbruch schaffen

47 Bilder
Foto: Christof Wolff

Die Parade rundet Gorkas starkes Comeback nach langer Verletzungspause ab. „Es lässt sich nicht in Worte fassen“, sagt der 18-Jährige später am Spielfeldrand. „Ich habe vier Monate gewartet, vier Monate gearbeitet. Und dann direkt zu Null zu gewinnen – ich kann mir nichts Besseres vorstellen.“ Im Oktober hatte sich das Eigengewächs im Training der Profis verletzt: Die Sehne im hinteren Oberschenkel war teilweise abgerissen. „Ich bin im Rasen hängengeblieben, und dann war es passiert“, erzählt Gorka. Um eine Operation kam er herum, „aber es dauert eben sehr lange, bis die Sehne wieder zusammenwächst“.

Seine Leidenszeit hat der gebürtige Kölner insgesamt gut überstanden. „Anfangs war es etwas schwierig, weil es meine erste größere Verletzung war“, sagt Gorka. „Aber ich war jeden Tag im Trainingszentrum, habe die Jungs gesehen und immer an mich geglaubt. Und ich denke, dass ich jetzt auch stärker zurückgekommen bin.“ Die fehlende Spielpraxis ließ sich der Youngster in Aachen jedenfalls nicht anmerken. Gorka war immer zur Stelle, wenn er gebraucht wurde.

Grundsätzlich erlebte der 18-Jährige allerdings einen ruhigen Nachmittag – insbesondere deshalb, weil die Verteidigung vor ihm ausgezeichnete Arbeit leistete. Der bärenstarke Boris Tomiak und Kapitän Tim Oberdorf ließen im Abwehrzentrum nichts anbrennen, und auf den Außenbahnen überzeugten Moritz Montag und Michel Stöcker. „Meine Verteidigung war wie immer: top“, sagt Gorka hinterher und grinst. „Ich bin mehr als zufrieden.“

Der „Zwoten“ tut die Rückkehr des Keepers gut. Einerseits verlor sie lediglich eine der acht Partien, in denen Gorka zwischen den Pfosten stand. Und andererseits leisteten sich Tim Wiesner und Anton Mitryushkin in den vergangenen Wochen deutlich zu viele Schnitzer.

Seinen Blick richtet Gorka indes schon nach vorne. „Natürlich: Mein Ziel ist es, schnellstmöglich auch oben anzugreifen und den Jungs Konkurrenz zu machen“, sagt er selbstbewusst und schiebt nach: „Und dann sehen wir weiter.“ Mittelfristig bleibt sein Platz dennoch im Tor der „Zwoten“. Und die kommenden Spiele werden vermutlich nicht derart ruhig wie der Nachmittag in Aachen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort