SC Freiburg - Borussia Dortmund 0:1 Kehls Bogenlampe bringt BVB den Sieg

Freiburg · Sebastian Kehl musste sich sofort nach dem Abpfiff im Mittelkreis erklären. "Ich habe ihm gesagt, dass er ein Drecksack ist", berichtete Torhüter Oliver Baumann vom SC Freiburg bei "Sky". Mit einem Sonntagsschuss, der irgendwo zwischen Können und Glück anzusiedeln war, hatte Kehl Borussia Dortmund zum schmeichelhaften Sieg in Freiburg geführt – wo er selbst früher spielte.

Bundesliga 13/14: Kehl tröstet Baumann nach Traumtor
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Sebastian Kehl musste sich sofort nach dem Abpfiff im Mittelkreis erklären. "Ich habe ihm gesagt, dass er ein Drecksack ist", berichtete Torhüter Oliver Baumann vom SC Freiburg bei "Sky". Mit einem Sonntagsschuss, der irgendwo zwischen Können und Glück anzusiedeln war, hatte Kehl Borussia Dortmund zum schmeichelhaften Sieg in Freiburg geführt — wo er selbst früher spielte.

Der BVB bestätigte seine Ambitionen auf die Vize-Meisterschaft und verstärkte die Abstiegssorgen bei seinem Lieblingsgegner, der die letzten acht Spiele gegen Dortmund verloren hat. "Das ist ein absoluter Big Point. Nur der zweite Platz zählt, und das war ein ganz, ganz großer Schritt dahin", sagte Innenverteidiger Mats Hummels. Vier Punkte beträgt der Vorsprung des BVB auf die Verfolger Bayer Leverkusen und Schalke 04.

Es geht nur noch um Platz zwei

Auch Trainer Jürgen Klopp war herzlich egal, dass seine Mannschaft nicht überzeugt hatte. "Wer so ein Spiel gewinnt, wird Meister — aber das geht ja nicht", sagte er augenzwinkernd. Es geht eben seit Wochen nur noch um den zweiten Platz hinter Bayern München.

Diese Sorgen hätten die Freiburger gerne. Die seit mehr als sechs Wochen sieglosen Breisgauer bleiben nach ihrer sechsten Heimpleite auf dem vorletzten Tabellenplatz (19 Punkte). Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt nach dem 24. Spieltag einen Zähler, weil die Konkurrenten Hamburger SV und VfB Stuttgart zumindest jeweils einen Punkt holten. "Das ist sehr, sehr ärgerlich, wieder mit null Punkten dazustehen", sagte Jung-Nationalspieler Matthias Ginter.

Im 500. Bundesligaspiel seiner Vereinsgeschichte wollte Freiburg unbedingt seinen 100. Heimsieg einfahren. Vor den Augen des Bundestrainers Joachim Löw entwickelte sich in der ersten Halbzeit allerdings ein Fehlpass-Festival. Die beiden laufstärksten Bundesliga-Teams der bisherigen Saison neutralisierten sich im Mittelfeld.

Von Dortmunds Edeltechnikern Pierre-Emerick Aubameyang und Henrich Mchitarjan war kaum etwas zu sehen — nicht zuletzt, weil Ginter, der am vergangenen Mittwoch beim Länderspiel gegen Chile (1:0) in der DFB-Elf debütiert hatte, seine Abwehrreihe bestens führte.

Dagegen machte sich das Fehlen des verletzten Nationalspielers Marco Reus (muskuläre Probleme) aufseiten der spielerisch zunächst äußerst enttäuschenden Dortmunder bemerkbar. Bezeichnend, dass ein ungefährlicher Freistoß von Nuri Sahin (6.) die beste Chance des Champions-League-Achtelfinalisten im ersten Abschnitt war.

Zulechner mit Startelf-Debüt

Mehr vielversprechende Aktionen hatte Freiburgs Philipp Zulechner bei seinem ersten Einsatz von Beginn an. Einen Kopfball des Österreichers faustete Borussia-Torhüter Roman Weidenfeller zu Zulechner zurück, der aus zehn Metern knapp über das Tor schoss (25.).

Nach einem geblockten Schuss von Vladimir Darida forderten die Zuschauer in der 36. Minute zu Unrecht Elfmeter. Die Pfeife von Schiedsrichter Peter Gagelmann blieb auch stumm.

Nach dem Wechsel forcierte der Vize-Meister den Druck, doch Schieber verpasste als einzige Spitze zweimal aus aussichtsreicher Position (49./54.). Wenig später machte es Kehl aus zentraler Position besser, als er aus 19 Metern den Ball über den zu weit vor dem Tor stehenden SC-Torwart Baumann schlenzte. Es war Kehls erstes Saisontor.

(RP)
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