Medien Bundesliga 13/14: Pressestimmen zum 24. Spieltag
So kommentieren die Medien die Ereignisse des 24. Bundesliga-Spieltags.
Rheinische Post: "Max Kruse war in der Hinrunde bester Scorer der Bundesliga, der Darling aller Gladbacher und federführend daran beteiligt, dass sein Team als Dritter in die Winterpause ging. Nun ist er in der Krise – und Kruses Krise ist auch die der Gladbacher. Für Kruse persönlich hat das Folgen, aber auch für seinen Arbeitgeber. Kruse wurde zuletzt nicht für das Spiel des Nationalteams nominiert, er gehört wohl zu den Spielern, denen Bundestrainer Löw volle Konzentration mit Blick auf die Weltmeisterschaft angeraten hat. Offiziell lässt Kruse so etwas nicht an sich ran, doch innen drin, da wird er mit sich hadern."
Express: "Pfiffe! Krise! Gladbach verspielt Europa. Neunter Sieglos-Auftritt. Absturz ins Mittelmaß! Europa ist weg! Dabei war Borussia furios in die Partie gestartet, schon nach fünf Minuten ballerte Raffael mit einem sehenswerten Schuss aus 20 Metern die Führung heraus."
Bild: "Machen die Augsburger so weiter wie in Gladbach, siegen sie sich nach Europa. Ein Traumtor und ein herrlicher Konter bringen den Schwaben den verdienten Sieg bei der Borussia – das siebte Auswärtsspiel in Folge ohne Niederlage, der dritte Auswärtssieg in Serie – das ist Vereinsrekord! Die Borussia ist nach der Schlappe gegen Augsburg jetzt schon seit 9 Spielen sieglos. Die Champions League rückt in weite Ferne."
Süddeutsche: "Gedemütigt im Namen der Liga. Der VfL Wolfsburg zeigt 60 Minuten lang eindrucksvoll, wie dem Champions-League-Sieger FC Bayern beizukommen ist. Dann bedient sich Bayern-Coach Pep Guardiola aus der Tiefe seines Luxuskaders, wechselt zwei Spieler ein – und die Partie wird zu einer Demonstration der Münchner Stärke."
Berliner Zeitung: "Augsburg will sich mit den Großen messen. Das Augsburger Spiel ist hervorragend sortiert, es gibt tolle Individualisten, die Strategie im Spiel geht auf: Seit November hat der FC Augsburg kein Auswärtsspiel verloren. TrainerMarkus Weinzierlsteckt kühne Ziele für die nächsten fünf Spiele."
FAZ: "Balsam für die Schalker Seele. Machmal kann die Rückkehr in den Alltag auch heilsam, ja geradezu von therapeutischem Nutzen sein. So erging es den Fußballprofis des FC Schalke 04 beim 4:0-Sieg über die TSG Hoffenheim am Samstag. Die Westfalen erreichten souverän ihr das Tagesziel – unbeeindruckt von den beiden Niederlagen, die sie in der vergangenen Woche gegen Real Madrid und Bayern München erlitten hatten. Klaas-Jan Huntelaar legte mit drei Toren die Basis für den Erfolg."
Frankfurter Rundschau: "Angsthasen im Volkspark. Mit dem 1:1 beim Hamburger SV kann Eintracht Frankfurt sicherlich leben. Mit ein bisschen mehr Mut und Cleverness wäre zwar viel mehr möglich gewesen. Am Ende der Partie standen die Hessen aber am Rande einer Niederlage. Diese Mutlosigkeit hatte sich schon vor dem Anpfiff offenbart, indem Trainer Armin Veh im Grunde ohne nominelle Stürmer begann und lediglich die beiden offensiven Mittelfeldspieler Alexander Meier und Stefan Aigner nach vorne beorderte und in einem 4-4-2-System agierte. So richtig funktionierte das nicht."
Die Welt: "Nach einem vermeintlichen Foul des Nürnbergers Pinola bekam Bremens Aaron Hunt einen Elfmeter zugesprochen. Er korrigierte den Schiedsrichter – ganz nach dem Geschmack seines Trainers Robin Dutt. Predigten können Wirkung hinterlassen, zumindest Werders Sportdirektor Thomas Eichin und sein Trainer Robin Dutt können das für sich reklamieren. Die beiden hatten im Lager der Bremer Spieler zuletzt eindringlich darum geworben, Theatralik im Spiel zu vermeiden. Wer fällt, der muss vorher wirklich gefoult und nicht nur touchiert worden sein, das war ihr Credo."
Spiegel Online: "Debakel gegen Bayern: Das Heulen der Wölfe. 60 Minuten lang überzeugte der VfL Wolfsburg – dann brach er im Spiel gegen den FC Bayern komplett ein. Die Niederlage gegen den Rekordmeister zeigt, wie viel dem VfL auf dem Weg zu einem echten Top-Team noch fehlt. Das größte Mitleid im Team des Verlierers hatte der Torhüter verdient. Sechs Treffer gegen den FC Bayern zu kassieren, ist kein Weltuntergang. Es waren die vielen Pässe in den Rücken der Abwehr, die Finten der Münchner Profis, die dazu führten, dass man Diego Benaglio bemitleiden konnte."
Sportschau: "Der Schwur hielt 90 Minuten und eine Halbzeitpause. "Zusammenhalten", hatte der VfB Stuttgart als Motto für eine Partie ausgegeben, die mit aller Macht gewonnen werden sollte. Sie feuerten an, verziehen leichte Fehler. Sie bejubelten Befreiungsschläge, statt derer ein geordneter Spielaufbau gefragt gewesen wäre. Das Spiel war gerade beendet, da schlug die Stimmung um. Aus der bedingungslosen Unterstützung wurden Enttäuschung, Wut, Ratlosigkeit, Zorn."
Spox: "Werder Bremen hat im Kampf gegen den Abstieg einen Big Point gelandet. Die Bremer siegten am 24. Spieltag beim 1. FC Nürnberg mit 2:0 (1:0) und nutzten die Unentschieden der Konkurrenz in den anderen Kellerduellen perfekt aus. Etwas schmeichelhafter Bremer Sieg. Der Club war die bessere Mannschaft. Werder reichten aber drei klare Abschlussaktionen zu zwei Treffern. Bremens Effizienz war beeindruckend, die Mannschaft spielt das, was sie kann und reizt ihre Grenzen dabei voll aus."
Kicker: "Es sollte wieder nicht gelingen! In einer besonders im zweiten Durchgang mäßigen Partie trennten sich Hannover 96 und Bayer 04 Leverkusen mit 1:1. Damit bleiben die Gäste wettbewerbsübergreifend im sechsten Spiel in Folge ohne Sieg, verteidigen aber dennoch den direkten Champions-League-Platz. Die 96er verpassen nach vier Begegnungen ohne Erfolg den Befreiungsschlag, jedoch verschaffen sie sich etwas Luft nach unten."
Sport1: "Der Hamburger SV wertet das Remis gegen Frankfurt als Hoffnungsschimmer. Die Situation des taumelnden Bundesliga-Dinos bleibt dennoch extrem angespannt. Weiterhin steht der HSV auf dem Relegationsplatz, aus den abgelaufenen zehn Spielen holten die Hanseaten gerade einmal vier Zähler.
Bei der Eintracht zeigten die Mundwinkel derweil nach unten."
Der Tagesspiegel: "Bayerns Strafe für Wolfsburgs Frechheit. Anfangs sieht es für den VfL Wolfsburg noch nach einer Sensation aus, als der FC Bayern München in Rückstand gerät. Doch dann rächen sich die Münchner mit sechs Toren am VfL. Wer soll dieser Mannschaft noch gefährlich werden, wenn schon die mit Millionenaufwand aufgerüsteten Wolfsburger im eigenen Stadion so verheerend untergehen?"
Stuttgarter Zeitung: "Der VfB Stuttgart verschenkt wichtige Punkte. Es ist unstrittig, dass der Trainer Fehler begangen hat, taktisch ebenso wie in der Mannschaftsführung. Außer Frage steht aber auch, dass es der Fußballgott nicht besonders gut mit ihm gemeint hat. Wären Spiele schon nach 80 Minuten zu Ende – der VfB hätte neun Punkte mehr, und Schneider könnte das tun, wofür er eingestellt wurde: in Ruhe junge Spieler heranführen und selbst Erfahrungen sammeln."
Hannoversche Allgemeine: "Da waren drei Punkte drin! Da war mehr drin: Nach spannendem Beginn gerät 96 aber nach einer halben Stunde in Rückstand. Rudnevs gelingt der Ausgleich. In der zweiten Hälfte ist 96 besser, kann aber seine Chancen nicht nutzen. Am Ende steht es 1:1."
Reviersport: "Borussia Dortmund hat seine Ambitionen auf die Vize-Meisterschaft mit einem schmeichelhaften Erfolg gegen seinen Lieblingsgegner SC Freiburg untermauert. So geht Kapitän! Während den Technikern nichts einfiel, um Freiburg zu knacken, holte Sebastian Kehl einfach einen Sonntagsschuss raus und brachte Dortmund – unter Mithilfe von SCF-Torhüter Baumann – auf die Siegerstraße. Gewann viele wichtige Zweikämpfe in der Zentrale und gab zudem die meisten BVB-Torschüsse ab."
tz: "Baller-Bayern: Jetzt das große Kaliber! Trotz des 6:1-Kantersieges beim VfL Wolfsburg hielten die Niedersachsen gegen die Bayern lange gut mit. Und der nächste Gegner der Münchner ist nochmal ein anderes Kaliber: Der FC Arsenal. Pep und Co. sind also gewarnt!"
Mannheimer Morgen: "Klatsche statt Rekord. Nichts war es mit dem neuen Hoffenheimer Bundesliga-Rekord. Bereits bei einem Teilerfolg "auf" Schalke wäre die TSG 1899 sechs Bundesliga-Spiel in Serie ungeschlagen gewesen. Wäre. Statt die neue Vereinsbestmarke zu feiern, setzte es am Samstagnachmittag gegen den S04 eine herbe 0:4-Klatsche. Kaum mehr war etwas zu sehen, von der Galaform der Vorwoche, als "Hoffe" den VfL Wolfsburg mit 6:2 aus dem Stadion fegte."