Aufwärmtraining zu Rap-Musik Bobic fühlt sich im Fußball-Mutterland wohl

London (rpo). Für den Ex-Dortmunder Fredi Bobic läuft es bei seinem neuen Club, dem englischen Premier-League-Aufsteiger Bolton Wanderers, bisher ganz nach seinem Geschmack.

"Ein geiler Blick aus dem Hotelzimmer", dazu ein betont lockeres Aufwärmtraining, lässiger Umgang mit seinen neuen Teamkollegen und eine schnelle Akzeptanz - das alles fand der Stürmer an seinem neuen Arbeitsplatz vor.

"Ich schaue direkt ins Stadion, da das Hotel wie in Leverkusen Teil der Arena ist. Wenn ich den Vorhang aufziehe, sehe ich in den Strafraum. Wenn das nichts ist für einen Vollblut-Fußballer!" berichtet er auf seiner Website von der tollen Aussicht. Die erhofft er sich auch auf sportlichem Gebiet. Gleich das erste Training war genau nach seinem Geschmack. Alles ging sehr locker zu - was er und sein Berater Bernd Schmittenbecher auf die internationale Mischung zurückführen.

"Das ist eine Multikulti-Truppe, so was mag Fredi", berichtet Schmittenbecher. Und was Bobic besonders gefällt: "Aufwärmtraining findet hier nicht so kaserniert statt wie in Deutschland. Einige gingen auf den Platz, einige in eine zum Stadion-Komplex gehörende Sporthalle zum Fußball-Tennis, der dritte Teil der Multi-Kulti-Truppe aus Briten, Jamaikanern, Skandinaviern, einem Franzosen und mir Deutschen tanzte zu lauter Rap-Musik in der Kabine", berichtet Bobic.

Am Samstag kam er gleich zu seinem ersten Einsatz. Gegen Chelsea London wurde Bobic nach 55 Minuten eingewechselt, und dank seines Assists - eine mehr mit der Schulter als mit dem Kopf erfolgten Vorlage - erzielte Nolan das 2:2 für den Aufsteiger. Was Bobic dabei besonders auffiel: Nach einer schwachen und langweiligen ersten Halbzeit sah er nach der Pause "so viele Strafraumszenen wie sonst nur in zwei oder drei Spielen zusammen".

Da er aber am Mittwoch im FA-Cup gegen den Zweitligisten Stockport County noch nicht für Bolton spielberechtigt ist, hat er seinen Coach Sam Allardyce gebeten, am Montagabend für die Reserve des Aufsteigers spielen zu dürfen. Das ist für Bobic kein großes Opfer. Die Reserve- Meisterschaft hat in England ein etwas höheren Stellenwert als auf dem Festland, und selbst Top-Clubs wie Manchester United, Arsenal London, der FC Liverpool oder Leeds United lassen ihre Superstars manchmal in den B-Teams antreten - meistens um nach Verletzungen Spielpraxis zu bekommen. Und die hat Dortmunds Ex-Edelreservist bitter nötig.

(RPO Archiv)
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