Bayer Leverkusen Die Verpflichtung der guten Tat für Bayer 04

Leverkusen · Die Aufgabe, die imposante Hinserie zu bestätigen, ist anspruchsvoll, weil die Werkself mit gestiegenen Erwartungen klar kommen muss.

Das ist Sami Hyypiä
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Foto: dpa, aa ak sh

2014 ist für Bayer 04 kein x-beliebiges Jahr. Schließlich stehen schon mal zwei Jubiläen an. Der Stammverein wird 110 Jahre alt, und am 1. April feiert die ausgegliederte Fußball GmbH ihren 15. Geburtstag. Doch 2014 ist auch in sportlicher Hinsicht ein besonderes Jahr für den Werksklub, weil er sich der Herausforderung gegenübersieht, den gestiegenen Ansprüchen und Erwartungen gerecht zu werden, die die Mannschaft mit der imposanten Hinrunde geweckt hat.

Kein Verantwortlicher wird vor Beginn der Rückrunde ernsthaft kundtun können, wenn am Saisonende die Teilnahme an der Europa League stehe, habe man das Mindestziel erreicht. Und angesichts der seit nunmehr anderthalb Jahren nachgewiesenen Konstanz wird es zunehmend schwieriger, der öffentlichen Einordnung als dritte Kraft im deutschen Fußball zu widersprechen. "Außer Bayern München wäre jeder Verein gerne mit zwei Niederlagen in die Winterpause gegangen, wenn er da stehen würde, wo wir stehen", sagte Sportdirektor Rudi Völler nach dem ärgerlichen Hinrundenabschluss in Bremen.

Wenn der Bayer-Tross am Samstag ins einwöchige Trainingslager an die portugiesische Algarve fliegt, beginnt eine halbjährige Mission, an deren Ende nur die erneute Qualifikation zur Champions League als zufriedenstellendes Ziel stehen kann. Dafür war die Hinrunde zu gut, dafür ist hinter den nicht konkurrenzfähigen Münchner Bayern in dieser Spielzeit kein anderes Team da, das die Werkself demütig vorbeiziehen lassen müsste. Die Chance, die Probleme des BVB und die anhaltende Unkonstanz auf Schalke auszunutzen, liegt auf dem Silbertablett. Wolfsburg und Mönchengladbach nimmt man ernst, fürchten braucht man sie indes nicht. "Ich bin überzeugt, dass wir gestärkt aus der Pause herauskommen werden", sagt Völler.

Zur Stärkung beitragen soll vor allem die Rückkehr von Stefan Reinartz und Sidney Sam. Beide sollen mit nach Portugal fliegen. "Ob es bei Sidney Sam für das erste Spiel reicht, ist schwer zu sagen", sagt Völler. Dass der Nationalspieler über den Sommer in Leverkusen bleibt, glaubt derweil kaum noch jemand. Auch deswegen hatte Bayer 04 alles daran gesetzt, dass ein Julian Brandt schon im Winter aus Wolfsburg kommt.

Er und der Südkoraner Seung-Woo Ryu sollen das anstehende Halbjahr nutzen, um sich bei den Profis zu akklimatisieren. "Man wird sehen, wie die beiden sich im Trainingslager geben. Da freue ich mich drauf und bin auch neugierig, weil wir ja alle große Stücke von ihnen halten", sagt Völler. Ob das Buhlen um Chelseas Kevin den Bruyne in diesem Transferfenster erfolgreich endet, liegt nicht in der Macht der Bayer-Bosse, sondern hängt einzig an den Gedankenspielen eines José Mourinho. Wenn man keinen weiteren Transfer realisieren könne, "müssen wir uns den Gegebenheiten beugen", sagt Geschäftsführer Michael Schade.

In jedem Fall spielt Bayer 04 im Frühjahr gegen die eigene Statistik an. In den 18 abgeschlossenen Spielzeiten seit Einführung der Dreipunktregel holte man nur sieben Mal in der Rückrunde mehr Punkte als in der Hinrunde. Im Schnitt sammelte eine Werkself im Herbst knapp drei Zähler mehr. Allein, mit 34 Punkten aus den kommenden 17 Spielen und damit 71 insgesamt könnte wohl jeder in Leverkusen bestens leben.

(RP)
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