Formel-1-Tests Vettel vor "Schumi" - Bestzeit für Hülkenberg

Barcelona (RPO). Sebastian Vettel vor Michael Schumacher - und erste Bestzeit für Neuling Nico Hülkenberg: So endete am Freitag der zweite der insgesamt vier letzten Formel-1-Testtage vor dem Saisonstart.

Formel 1: Sebastian Vettel – der viermalige Weltmeister tritt zurück
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Das ist Sebastian Vettel

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Foto: dpa/Chris Putnam

Während Williams-Pilot Hülkenberg aus Emmerich in Barcelona 23 Tausendstelsekunden schneller als Ferrari-Pilot Fernando Alonso war und erstmals in der Königsklasse eine Zeitentabelle anführte, landete Vize-Weltmeister Vettel aus Heppenheim im Red Bull mit rund sechs Zehntelsekunden Rückstand auf Rang fünf. Dabei war er rund vier Zehntelsekunden schneller als Mercedes-Pilot Schumacher, der Tages-Siebter wurde.

"Platz eins ist schön, aber bedeutet nichts, um ehrlich zu sein", sagte der 22 Jahre alte Hülkenberg: "Wir sind ja noch nicht in Bahrain. Aber es ist schön, zu sehen, was das Auto kann." Zumindest gab es ein Lob von Rekordweltmeister Schumacher, der selbst nach dreijähriger Pause in die Königsklasse zurückkehrt. "Wir wissen alle, dass Nico schnell ist. Hut ab", sagte Schumacher, dessen Manager Willi Weber auch Hülkenberg betreut.

Die eigene Vorstellung hatte Schumacher nicht ganz überzeugt. "Wir waren heute nicht ganz so schnell wie wir hätten sein wollen und sollen", sagte Schumacher. Aber man arbeite heftig, "und auch wenn noch nicht alles ganz rund läuft, werden doch noch viele Neuerungen hier und in Bahrain dazu kommen", meinte der 41 Jahre alte Kerpener, der 85 Runden fuhr und am Sonntag seinen letzten Testtag vor der Abreise nach Bahrain absolviert. Am Samstag wird wieder Teamkollege Nico Rosberg (Wiesbaden) im Silberpfeil sitzen und sich dann mit Vettel messen.

"Wir sind sehr viel gefahren, hatten keine großen Probleme. Es war ein ganz guter Tag. Nach der langen Pause und den zwei verkorksten Tests im Regen war es schön, viele Runden zu drehen", meinte der leicht erkältete Vettel, für den vor allem Ferrari im Moment einen starken Eindruck macht. Alonso schwärmt bereits vom "besten Auto meines Lebens".

Als vierter Deutscher war am Donnerstag noch Timo Glock unterwegs. Der Hesse aus Wersau landete mit seinem Virgin-Renner allerdings noch hinter Jarno Trulli (Italien) im Lotus auf dem letzten Platz. Beide Teams steigen in diesem Jahr neu in die Formel 1 ein, während in Campos ein dritter Neuling noch darum kämpft, überhaupt bis zum Saisonstart am 14. März in Bahrain zwei Autos fertig zu stellen. Immerhin steht der neue Teamchef Colin Kolles aus Ingolstadt offenbar kurz vor der Verpflichtung des Inders Karun Chandhok für das zweite Cockpit neben dem Brasilianer Bruno Senna, dem Neffen des 1994 tödlich verunglückten dreimaligen Weltmeisters Ayrton Senna.

Am Donnerstag hatte noch Vettels Teamkollege Mark Webber die erste Bestzeit in Bercelona gesetzt. Bis einschließlich Sonntag können die Teams ihren Boliden noch den letzten Feinschliff für den Saisonauftakt verpassen. Nach dem ersten Rennen sind während der Saison dann keine weiteren Testfahrten mehr erlaubt. Einschätzungen von Rundenzeiten bei den Tests sind in dieser Saison noch schwieriger als früher, da wegen der größeren Tanks das Gewicht der Autos um bis zu 160 Kilogramm differieren kann.

"Die Rundenzeit, die am Ende des Tages auf der Liste steht, ist eher sekundär", meinte Vettel: "Viel interessanter ist das, was produziert wird, wenn man längere Zeit draußen ist."

(SID/born)
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