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Zürich Fifa kürt Cristiano Ronaldo zum Weltfußballer

Zürich · Der Portugiese setzt sich gegen Messi und Ribéry durch. Bei den Frauen gewinnt Angerer. Heynckes und Neid sind Trainer des Jahres.

Noch am Tag der Verleihung hatten Bayern Münchens Macher Franz Beckenbauer und Uli Hoeneß nachdrücklich eingefordert, dass allein Franck Ribéry den Goldenen Ball verdient habe — das Objekt der Begierde hielt auf der Gala-Bühne des Weltverbandes Fifa aber Cristiano Ronaldo fest in seinen Händen. Ribéry ist bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres 2013 trotz fünf Titeln mit dem FC Bayern leer ausgegangen, wurde gar nur Dritter hinter dem Star von Real Madrid und dem argentinischen Gewinner der vergangenen vier Jahre, Lionel Messi. Die Enttäuschung stand dem Franzosen ins Gesicht geschrieben.

Grund zur Freude gab es für den deutschen Fußball dennoch. Jupp Heynckes ist Welttrainer, Silvia Neid gewann den Titel als beste Trainerin, und Torfrau Nadine Angerer wurde zur weltweit besten Spielerin 2013 gekürt. Dass neben Ribéry in Manuel Neuer und Philipp Lahm auch zwei deutsche Nationalspieler erstmals den Sprung in die Weltauswahl schafften, rundete das Bild ab. Zudem ist die Finalnominierung von Ribéry die beste Platzierung eines Bundesliga-Spielers seit Oliver Kahns zweitem Platz 2002.

"Ich bin stolz, dass ich hier bin. Das ist etwas, was mich freut, dass ich mit diesen großen Spielern hier sein darf", sagte Ribéry höflich. Dass er bei der Wahl, die Nationaltrainer und Kapitäne von Nationalmannschaften aus aller Welt abhielten, gegen Ronaldo verlor, obwohl dieser im Vorjahr mit Real Madrid keinen einzigen Titel gewann, mutet trotz der 69 Jahres-Treffer des Portugiesen ein wenig merkwürdig an.

"Es ist großartig, diesen Ballon d'Or gewonnen zu haben. Es ist ein sehr emotionaler Moment für mich", sagte Ronaldo, der mit seinem Sohn auf der Bühne stand und zu Tränen gerührt zunächst keine Worte fand. Kritik an den Kriterien der Fifa-Wahl bleibt aber sicher nicht aus, zumal die Wahlfrist mitten im laufenden Wettbewerb verlängert worden war und Ronaldo die zweiwöchige "Nachspielzeit" im November zu eindrucksvollen Toren für Portugal nutzte — laut Fifa habe Ronaldo aber schon zuvor geführt. Ob Verbandsboss Joseph S. Blatter nach seiner peinlichen Ronaldo-Parodie aus dem Oktober zudem auf eine Art Konzessionsentscheidung hingearbeitet hat, bleibt Spekulation. "Ich glaube, dass Thema ist abgeschlossen", sagte Ronaldo. "Wir hatten ein telefonisches Gespräch, und es ist erledigt."

Für Ronaldo endet in jedem Fall eine Leidenszeit. Viermal war er nach seinem Sieg 2008 nominiert. Viermal gewann sein Rivale Lionel Messi — Ronaldos Gesicht wurde bei jeder Fifa-Gala lang und länger. Nun kehrte ein Lächeln zurück.

Lobeshymnen erhielt auch Welttrainer Heynckes, schon bevor er auf die Gala-Bühne gerufen wurde. "Das war die großartigste Leistung eines Trainers, an die ich mich erinnern kann", betonte Dortmund-Coach Jürgen Klopp, der ebenfalls zu den Nominierten gezählt hatte. "Ich freue mich, dass ich meine Karriere mit einer solchen Auszeichnung krönen kann. Das ist etwas, was ich mir vor zehn Jahren nicht erträumt hätte", sagte Heynckes, der ebenfalls den Tränen nahe war.

(RP)
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