Kampf nicht belohnt DEG verliert erstes Viertelfinalspiel in München – Sorgen um Geitner

München · Kaum Zeit zur Regeneration, nur noch vier einsatzbereite Verteidiger: Dennoch zeigt die DEG auch im ersten Viertelfinale beim haushohen Favoriten aus München ein gutes Spiel, unterliegt am Ende aber mit 2:4. Der Gesundheitszustand von Geitner bereitet Sorgen.

 Die Düsseldorfer EG hat in München das erste Viertelfinale verloren.

Die Düsseldorfer EG hat in München das erste Viertelfinale verloren.

Foto: RP/Birgit Haefner

Luca Zitterbart schien gelassen: „Das macht nichts. Am Dienstag geht’s weiter, und wir werden genauso hart kommen wie vorher“, sagte der DEG-Verteidiger am Mikrofon von „Magentasport“. Kurz zuvor hatte sein Team das erste Viertelfinalspiel in den Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit 2:4 beim EHC Red Bull München verloren. Aber wie Zitterbart schon sagte: Weiter geht’s, noch ist nichts verloren, es braucht ja drei Siege für den Einzug ins Halbfinale. Schon am Dienstagabend (19.30 Uhr) stehen sich die Team wieder gegenüber, dann allerdings in Düsseldorf.

Die Frage vor dem ersten Spiel war: Sind die Münchener im Vorteil, weil sie eine Woche frei hatten und ausgeruht sind? Oder kann die DEG den großen Favoriten ärgern, weil sie in der Zeit dreimal spielte und zwar müde, aber im Rhythmus ist? Zudem herrschte Euphorie, hatte sie zuvor gegen Nürnberg nicht nur eine Serie gewonnen, sondern auch binnen 24 Stunden eine bittere Niederlage verkraftet und dann zurückgeschlagen.

Für Bernhard Ebner war das alles sogar noch aufregender als für die Kollegen: Am Wochenende wurde er zum ersten Mal Vater, weswegen er am Sonntag verständlicherweise nicht in München war. Damit musste die DEG auf drei ihrer nominellen vier Topverteidiger verzichten. Zuvor waren ja schon Kyle Cumiskey und Marco Nowak verletzungsbedingt ausgefallen. Für Cumiskey ist die Saison auch bereits zu Ende, der Grund wird wie immer in den Play-offs nicht genannt, dem Vernehmen nach hat er eine Handverletzung. Und auch Nowak wird wohl nicht mehr spielen, die Hoffnung auf Rückkehr ist klein.

So mussten es am Sonntag andere in der Defensive richten. Vor allem Joonas Järvinen, der 33-jährige Finne durfte als einzig erfahrener DEG-Verteidiger gelten und stand fast 30 Minuten auf dem Eis. Der Rest – David Trinkberger, Luca Zitterbart, Niklas Heinzinger und Nicolas Geitner – erlebt dieses Jahr seine ersten Play-offs in der DEL. Und er ist es nicht gewohnt, 20 und mehr Minuten zu spielen. In Geitners Fall waren es dann auch nur 6:10 Minuten, dann bekam er einen Schlagschuss ins Gesicht und musste ins Krankenhaus. Da waren noch vier DEG-Verteidiger übrig – und das gegen ein Topteam, das selbst in der vierten Reihe Spitzenpersonal aufbieten kann und laut Trainer Don Jackson nur ein Ziel hat: die Meisterschaft. Was nicht vermessen klingt angesichts von 16 Siegen aus den letzten 19 Hauptrundenspielen. Auch die DEG bekam das zu spüren, verlor erst vor wenigen Tagen daheim mit 0:6 gegen den EHC.

Am Sonntag war es deutlich enger, vor allem im ersten Drittel kam die DEG meist schnell und kontrolliert hinten raus, hatte gar die besseren Chancen. Brendan O'Donnell rannte früh allein aufs Tor. Ähnliches hatte der Favorit nicht zu bieten, spielte gar mehrmals Icing. Trotzdem ging der EHC in der achten Minute aus dem Nichts in Führung. Was die DEG ebenso wenig schockte wie Geitners Verletzung in der 18. Minute, direkt danach schnappte sich Jerry D'Amigo in Unterzahl den Puck, ging einfach allein durch und traf zum verdienten 1:1.

Erst im zweiten Drittel übernahmen die Gastgeber das Kommando. Trotzdem stand es plötzlich 1:2 – und es waren zwei Ex-Münchener, die die DEG in Führung brachten, Jakob Mayenschein setzte sich stark durch und bediente Luca Zitterbart, der ebenso stark abschloss. Doch nur 40 Sekunden später stand es 2:2, was der DEG weniger gefiel, weil Nationalstürmer Yasin Ehliz vorher in Mirko Pantkowski gerauscht war und der Puck danach kurz im Fangnetz gewesen sein soll. Doch nach Videobeweis wurde das Tor gegeben – nicht aber das nächste ein paar Minuten später, das gaben die Schiedsrichter nach einem weiteren Videobeweis nicht.

Also ging es mit einem 2:2 ins letzte Drittel, in dem die Münchener weiter das Spiel machten, aber auch die DEG Chancen hatte. Victor Svensson traf den Pfosten. Danach hatte Stephen MacAulay die Führung in Überzahl auf dem Schläger. Die gelang eine Minute später aber dem EHC. Danach drückte die DEG auf den Ausgleich, doch in der letzten Minute trafen die Münchener noch ins letzte Tor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort