Darts-WM 2022 Geht es für Gabriel Clemens erneut ins Achtelfinale?

London · Im Vorjahr kam er so weit wie kein Deutscher zuvor. Der an Nummer 25 gesetzte Saarländer weiß, dass er an guten Tagen auch die Spieler aus der Weltspitze schlagen kann.

 Gabriel Clemens.

Gabriel Clemens.

Foto: dpa/Kieran Cleeves

Es war der Abend des 29. Dezembers 2020, als Gabriel Clemens deutsche Dartsgeschichte geschrieben hat. Der inzwischen 38-jährige Saarländer trat bei der PDC-WM im Achtelfinale gegen den Polen Krzyzsztof Ratajski an. Beinahe hätte Clemens der Erfolgsgeschichte ein weiteres Kapitel hinzufügen können. In einem dramatischen Spiel bot er dem favorisierten Polen einen Kampf bis ins letzte Leg, vergab dabei insgesamt sieben Matchdarts. Im Nachhinein sprach der Saarländer davon, er sei sauer auf sich selbst. Angesichts der vergebenen Chancen durchaus nachvollziehbar, doch sollte es das Erreichte in keiner Weise schmälern. In der Runde zuvor hatte Clemens nämlich den amtierenden Weltmeister Peter Wright geschlagen. Und er hatte die Gewissheit, dass er an guten Tagen nicht nur mit der Weltspitze mithalten kann, sondern die Top-Spieler auch bezwingen kann.

In die WM 2022 geht der 38-Jährige als Nummer 25 der Welt, hat sich im Vergleich zum Vorjahr also noch einmal um drei Plätze verbessert. Damit gehört Clemens zu den so genannten gesetzten Spielern, die Top-32 der Weltrangliste greifen nämlich erst in der zweiten Turnierrunde ein. Für den Deutschen bedeutet das vor allem eines: warten. Denn Clemens greift erst am Abend des 23. Dezember ins Turniergeschehen ein, in der letzten Session vor der Weihnachtspause spielt er das zweite Match des Abends gegen den Gewinner der Partie Lewis Williams gegen Toyokazu Shibata. Egal ob sich der junge Waliser oder der japanische Qualifikant durchsetzt, Gabriel Clemens wird als Favorit in sein Zweitrundenmatch gehen.

Um beim anstehenden Jahreshöhepunkt allerdings ein ähnlich gutes Resultat einzufahren wie im Vorjahr, müsste Clemens in der dritten Runde ebenfalls bestehen. Gegner dann wäre – sollte sich der Favorit durchsetzen – der Waliser Jonny Clayton, der in dieser Saison seine beste aller Zeiten spielt, mehrere große Turniere wie die Premier League und den World Grand Prix gewann und der sicherlich zum erweiterten Favoritenkreis um den WM-Titel zählt. Aber: Ein WM-Achtelfinale hat Clayton, im Gegensatz zu Clemens, in seiner Karriere noch nie erreichen können.

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Die Saison des Deutschen kann durchaus als durchwachsen beschrieben werden. Zwar stand der Deutsche bei allen TV Turnieren mit Ausnahme des Masters und der Premier League auf der Bühne, zu oft war dann aber auch schnell schon wieder Schluss. Auf der Pro-Tour spielte Clemens in 30 Turnieren insgesamt 42.250 Pfund an Preisgeld ein, einmal erreichte er ein Endspiel, welches er aber verlor.

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