Darts-Spektakel in London beginnt Krawall und Remmidemmi

London · Am Donnerstag startet für Darts-Fans die größte Party des Jahres: die WM in London. In diesem Jahr wird die Sause größer und bunter.

Die Darts-Party im Londoner Alexandra Palace wird nicht nur immer lauter und schriller - sie wird auch immer größer und lukrativer. Bei der am Donnerstag (20 Uhr/Sport1 und DAZN) beginnenden Weltmeisterschaft machen sich 95 weitere Teilnehmer auf die Jagd nach Titelverteidiger Rob Cross - eine Bestmarke. Mehr Spieler, mit insgesamt 2,5 Millionen Pfund mehr Preisgeld und eine stetig wachsende Begeisterung: Die Darts-WM ist zu einer festen Größe in der sportarmen Zeit rund um Weihnachten und den Jahreswechsel geworden.

Für den Weltranglistenersten und Vorjahres-Halbfinalisten Michael van Gerwen ist es „das ganz große Turnier“, auch für alle weiteren Starter der wichtigste Wettbewerb und der Jahreshöhepunkt. „Ich kann es kaum erwarten, wieder auf dieser Bühne zu sein“, kündigte der Niederländer im Vorfeld der WM via Twitter an. Van Gerwen gilt als großer Favorit - und als Hauptattraktion unter den feierlustigen Zuschauern, die sich bunte Kostüme überstreifen und gerne als Tier, als Obst oder als US-Präsident auflaufen, selten aber als sie selbst.

„Ich denke, Darts ist ein sehr unterhaltsamer Sport, weil man dem Geschehen einfach folgen kann und es trotzdem dramatisch ist. Der Weltverband PDC und wir Spieler geben unser Bestes, es für die Fans unterhaltsam zu gestalten“, sagte van Gerwen über die ausgelassene Stimmung, die im sogenannten „AllyPally“ besonders reizvoll ist - und in den kommenden drei Wochen dem Sender Sport1 und dem Streaming-Portal DAZN deutlich mehr als 110 Live-Stunden wert sind.

Darts-WM 2019: Die schrägen Kostüme der Darts-Fans
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Die schrägen Kostüme der Darts-Fans

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Foto: dpa/Mike Egerton

Die WM findet nach wie vor nicht in großen Stadien oder einen hochmodernen Multifunktionsarena statt, sondern in der West Hall des Alexandra Palace. Zahlenmäßig sind die 3000 Besucher keine besondere Kulisse, mit ihren bunten Kostümen als Banane, Schwein, Teletubby oder Super Mario aber umso mehr. Und auch die Fernsehsender hoffen, dass die Übertragungen aus der britischen Hauptstadt wieder für Rekordzahlen sorgen wie im Vorjahr, als 2,14 Millionen Menschen das Finale zwischen Rob Cross und dem inzwischen zurückgetretenen Rekordchampion Phil Taylor sahen.

Neu wird sein, dass Taylor fehlt. Zum ersten Mal in 25 WM-Jahren ist „The Power“ nicht als Spieler am Start, auch ein Besuch oder eine Expertenrolle sind nicht vorgesehen. Mit Taylor verschwinden auch die Walk-on-Girls, die wie in der Formel 1 abgeschafft wurden. Dem einzigartigen Ally-Pally-Feeling soll das nicht schaden. „Es ist das Turnier, das Mekka für die Darts-Spieler. Da will jeder hin. Es ist natürlich das größte Turnier. Es sind Millionen Zuschauer vor dem Fernseher“, frohlockte Robert Marijanovic, der als einer von vier deutschen Teilnehmern antritt.

Was für Usain Bolt das 100-Meter-Finale bei Olympia ist, ist für die Pfeile-Artisten die WM im Dezember. Deutschlands Top-Profi Max Hopp beschreibt es so: „Im Prinzip arbeiten wir ein ganzes Jahr darauf hin, bei der WM voll da zu sein. Das spürt man in jeder Sekunde. Die Anspannung ist eine ganz andere, das mediale Interesse, das Drumherum.“

(dpa/sef)
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