Erster der Weltrangliste Darts-Superstar Michael van Gerwen in Gladbach zu Besuch

Mönchengladbach · Superstar Michael van Gerwen pflegt sein Bad-Boy-Image bei den großen Darts-Turnieren gern. Bei der Exhibition im „Denk Mal“ erlebten die Fans den zweifachen Weltmeister aus den Niederlanden ganz anders.

 Ein Selfie mit der Nummer eins des Dart-Sports: Michael van Gerwen war am Samstag im „Denk Mal“ da beliebteste Fotomotiv.

Ein Selfie mit der Nummer eins des Dart-Sports: Michael van Gerwen war am Samstag im „Denk Mal“ da beliebteste Fotomotiv.

Foto: Theo Titz

Er kann schon ziemlich böse gucken, dieser Michael van Gerwen, der sich den Künstlernamen „Mighty Mike“ gegeben hat. Dass sich der kahlköpfige Niederländer das nicht eben bescheidene Adjektiv „mächtig“ zugewiesen hat, zeugt von einigem Selbstbewusstsein. Dieses indes ist gerechtfertigt, schließlich ist van Gerwen der aktuell beste Dartspieler der Welt. Wenn er bei den großen Turnieren oben auf der Bühne steht, dann ist er nicht immer ein angenehmer Zeitgenosse, sondern einer, der sein Bad-Boy-Image gut und gerne pflegt. Weswegen ihn viele Freunde des Pfeilewerfens zwar für seine Profession bewundern, ihn als Mensch aber eher „nicht so nett“ finden. Andere, wie der Schotte Gary Anderson, Weltmeister Rob Cross oder der punkige Peter Wright sind schon eher die Darlings der Fans.

Alle jene jedoch, die am Samstag im „Denk Mal“ in Mönchengladbach waren bei der Dart-Exhibition mit van Gerwen, die lernten einen ganz anderen „Mighty Mike“ kennen. „Er war super drauf, total freundlich“, sagt Irmi Rüttgens, die mit Thomas Rüttgens das „Denk Mal“ betreibt.

Das „Denk Mal“ war rappelvoll. Wegen van Gerwen natürlich, aber auch wegen  Steve West und Vincent van de Voort, die ebenfalls gekommen waren, um sich mit jeweils 14 Dartsspielern zu messen, die aus dem Publikum ausgelost wurden. Der Engländer West machte den Anfang, es folgten die beiden Niederländer van de Voort und van Gerwen. Dass neben dem deutschen Caller Peter Kirchner der Engländer George Noble kam, rundete den Abend ab.

Für Ricardo Berger wird dieser ein unvergesslicher sein. Er gehörte zu denen, die ein Spiel mit van Gerwen zugelost bekamen. „Es war einfach nur geil. Gegen die Nummer eins der Welt zu spielen, ist Emotion pur. Das Erlebnis gibt Auftrieb“, ließ er via Facebook wissen. Dazu gibt es ein Video, das seinen Einsatz gegen den zweimaligen Weltmeister zeigt. „Natürlich klappt da nicht alles, auch die Checkchance bei 82 Rest funktioniert da nicht über Bullseye D16...“, ließ Berger den Spielverlauf Revue passieren. Dass van Gerwen die höchstmögliche Summe, die 180 (drei Pfeile in die dreifache 20), gegen ihn auspackte, verbuchte Berger unter „muss man erlebt haben“.

Er und alle anderen, denen das Losglück einen Einsatz auf der Dart-Bühne bescherte, ob nun gegen West, van de Voort oder van Gerwen, bekamen ihren ganz persönlich „Walk On“, das heißt den musikalisch unterlegten Gang durch das klatschende Publikum, so wie es bei den großen Turnieren der Stars üblich ist. Katrin „Kerry“ Linnes gehörte ebenfalls zu den vom Losglück Auserwählten, sie begrüßte van Gerwen mit einem freundlichen Knicks. „Es war super“, schrieb sie später unter das entsprechende Video ihres Spiels auf der Facebook-Seite des „Denk Mal“. Auch Marcus Kirchmann jun. bekam den Zuschlag für ein Spiel gegen van Gerwen in „Deutschlands schönster Dart-Location“.

Und „Migthy Mike“? Der war den gesamten Abend über kein bisschen grimmig, sondern bestens gelaunt. Es war eine regelrechte Charme-Offensive des 29 Jahren alten Superstars, der als Favorit für die WM gilt, die am 13. Dezember im berühmten Alexandra Palace in London beginnt. Zwischen seinen Wurf-Einsätzen groovte er locker und entspannt zur Musik. Und einmal schenkte er sogar ein Spiel her, wenn vielleicht auch nicht ganz freiwillig. „Er war ganz anders, als man ihn aus dem Fernsehen kennt, total nett und freundlich. Er hat sich bei uns sehr wohl gefühlt und die familiäre Atmosphäre gelobt. Es war ein rundum gelungenes Event“, sagte Irmi Rüttgens.

Für das nächste Jahr hat sie bereits die Zusage des nächsten Stars der Szene. Und das ist kein Geringerer als Rekordweltmeister Phil „The Power“ Taylor. Der 58-Jährige hat sich aus der Turnier-Serie zurückgezogen und spielt seither nur noch Showkämpfe. Zweimal war der Engländer schon im „Denk Mal“, nun hat er die Location in Geneicken auserkoren, um dort  am 20. Oktober 2019 seine letzte Deutschland-Exhibition zu spielen. Rüttgens hat die Nachricht schon am Samstag beim Event mit van Gerwen verkündet, weswegen es jetzt nur noch Restkarten gibt. Die Tickets kosten 45 Euro, es gibt für 75 Euro auch spezielle Meet-and-Greet-Karten. „Es ist eine große Ehre, dass Phil Taylor noch einmal zu uns kommt“, sagte Irmi Rüttgens.

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