Düsseldorf Psychologen kämpfen für Lohn schon in der Ausbildung

Düsseldorf · Angehende Psychotherapeuten protestieren heute für bessere und einheitliche Ausbildungsbedingungen.

In zahlreichen deutschen Städten finden heute Protestaktionen der Psychotherapeuten in Ausbildung (Pia) statt. Sie wollen erreichen, dass Politiker sich für einheitliche Regeln der Ausbildung einsetzen. Denn bisher arbeiten diplomierte Psychologen während der praktischen Ausbildung für rund anderthalb Jahre meist kostenlos in Kliniken.

Die Forderung des Psychotherapeutennachwuchses richtet sich an die Politik. Diese soll klare gesetzliche Regelungen schaffen, damit eine angemessene Vergütung entsprechend der beruflichen Qualifikation festgeschrieben wird. "Schließlich übernehmen wir Verantwortung für Gruppen- und Einzeltherapien", erklärt Robin Siegel, Pia-Sprecher in NRW. "Es muss einheitliche Regeln geben, ob und wie die Ausbildung an Kliniken und psychotherapeutischen Einrichtungen honoriert wird." In Berlin wollen die Protestler eine Liste mit 9000 Unterschriften dem Bundesministerium für Gesundheit übergeben.

Dort wird bereits seit Ende September über eine Novellierung der Psychotherapeuten-Ausbildung beraten. "Eine Bund-Länder-Gruppe erarbeitet die Grundlagen für die zukünftige Struktur der Ausbildung", sagt ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Mit einer Veränderung ist allerdings erst nach der Bundestagswahl 2013 zu rechnen: "In dieser Legislatur wird es keinen Abschluss geben."

Auch CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn ist sich der Problematik bewusst: "Eine Neuregelung der Ausbildung von Psychotherapeuten ist und bleibt auf der Agenda."

(RP)
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