Düsseldorf Pakistan verrät Peking geheimen US-Helikopter

Düsseldorf · Der pakistanische Geheimdienst soll den Chinesen streng geheime US-Militärtechnik zugänglich gemacht haben. Es handelt sich um die Trümmer eines Spezialhubschraubers, der beim Angriff auf den Terroristenführer Osama bin Laden in der Nacht zum 2. Mai im pakistanischen Abbottabad abgestürzt war. Das berichten übereinstimmend mehrere amerikanische Zeitungen.

Offizielle Stellen in Washington und der pakistanischen Hauptstadt Islamabad dementierten diese Nachricht. In US-Geheimdienstkreisen heißt es jedoch, das angespannte Verhältnis Washingtons zum wichtigen Verbündeten werde nun noch schwerer belastet.

Wie die "New York Times" schreibt, hätten Ingenieure aus Peking auf Einladung pakistanischer Agenten Fotos vom abgetrennten Heck des Helikopters machen und einzelne Teile mitnehmen dürfen, obwohl die Amerikaner eindringlich darum gebeten hätten, niemanden an das Wrack heranzulassen. Der Spezialhelikopter war nach einer Bruchlandung von Soldaten der "Navy Seals" gesprengt worden. Pakistanische Soldaten hatten die Teile abtransportiert.

Luftfahrtexperten veranlassten die auf Fotos abgebildeten mysteriösen Wrackteile zu heftigen Spekulationen, passten sie doch zu keinem bekannten Helikopter. Von einer für das Radar unsichtbaren "Stealth"-Variante des Transporthubschraubers "Blackhawk" war unter anderem die Rede. Helikopter sind wegen ihrer großen und sich schnell bewegenden Rotorblätter normalerweise besonders gut per Radar erkennbar. Andere Fachleute wollen dagegen Einrichtungen zur Geräuschdämmung erkannt haben. Die Amerikaner hatten die pakistanische Regierung über den Schlag gegen bin Laden nicht informiert und waren angeblich unbemerkt in Abbottabad gelandet.

Der Fall erinnert an den Abschuss eines geheimen US-Tarnkappenbombers im März 1999 bei einem Nato-Luftangriff in Ex-Jugoslawien. Die Serben sollen die Wrackteile mit der Anti-Radar-Beschichtung damals ebenfalls an die Chinesen verkauft haben. Der offiziell als Versehen dargestellte US-Luftangriff auf die chinesische Botschaft in Belgrad soll damit in direktem Zusammenhang gestanden haben.

(RP)
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