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145 Vermisste Kolumbianische Rebellen töten 60 Zivilisten

Bogotá (rpo). Linke Rebellen haben am Freitag in Kolumbien mindestens 60 Zivilisten getötet. Weitere 93 Menschen wurden nach Radioberichten verletzt, 145 vermisst.

Marxistische FARC-Rebellen schossen am Donnerstag eine mit Sprengstoff gefüllte schwere Gasflasche auf den Ort Bojayá ab. Zunächst war von einem Gastank die Rede gewesen.

Die Guerilleros der "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) hätten sich in der Urwaldregion Chocó zuvor Kämpfe mit den extrem rechten "Einheiten zur Selbstverteidigung Kolumbiens" (AUC) geliefert. Später seien sie zu dem Ort zurückgekehrt, um sich zu rächen, zitierte der Radiosender Caracol den Bürgermeister Ariel Palacios.

Der Rebellenanschlag erfolgte, als sich eine große Menschenmenge vor der Kirche auf dem Marktplatz des Ortes versammelt hatte. Die FARC setzen seit Jahren mit Sprengstoff gefüllten Gasflaschen gegen Dörfer und Städte ein. Die Geschosse werden von primitiven Gestellen aus abgeschossen und habe eine sehr geringe Treffergenauigkeit. Die Explosionswucht ist jedoch enorm und kann mehrstöckige Häuser dem Erdboden gleich machen.

Die FARC sind mit 17 000 Männern und Frauen unter Waffen die größte Rebellengruppe des Landes und bekämpfen den Staat seit fast vier Jahrzehnten. Im Februar hatte Präsident Andrés Pastrana dreijährige Friedensbemühungen für gescheitert erklärt und einen Frontalangriff gegen die Rebellen angeordnet. Seither eskaliert die Gewalt in dem südamerikanischen Land, in dem die Menschen am Sonntag in drei Wochen zur Wahl eines neuen Präsidenten aufgerufen sind.

(RPO Archiv)
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