Washington/Berlin Hinweise auf russischen Truppenaufmarsch in Syrien

Washington/Berlin · Die Anzeichen für einen russischen Militäraufmarsch in Syrien verdichten sich nach Erkenntnissen der USA. Russland habe zwei Landungsschiffe, die auch Panzer transportieren können, zusätzliche Flugzeuge und eine kleine Zahl Marine-Infanteristen nach Syrien geschickt, verlautete es aus US-Regierungskreisen. Offenbar gehe es darum, ein Flugfeld nahe der Hafenstadt Latakia vorzubereiten. Die Gegend ist eine Hochburg des syrischen Präsidenten Baschar al Assad, dessen Schutzmacht Russland ist und der immer stärker die Kontrolle über das Bürgerkriegsland verliert.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) warnte Russland, aber auch Frankreich und Großbritannien vor einem stärkeren militärischen Eingreifen in Syrien. Mehrere Insider im Libanon berichteten, russische Truppen hätten an Kampfhandlungen in Syrien teilgenommen. "Sie haben mit einer kleinen Zahl von Soldaten begonnen, aber das größere Kontingent hat sich noch nicht beteiligt."

In US-Regierungskreisen heißt es, man beobachte alarmierende Vorbereitungen in Syrien. So seien Wohncontainer für Hunderte Menschen zu einem syrischen Flugplatz transportiert worden. Dies könne darauf hindeuten, dass Russland die Verlegung schweren Militärmaterials dorthin vorbereite. Nach der Sperrung des bulgarischen Luftraums für russische Flugzeuge auf dem Weg nach Syrien will Moskau nun Maschinen über den Iran in das Bürgerkriegsland schicken. Die Führung in Teheran habe zugesagt, Transporte nicht zu behindern, sagte ein Diplomat von der russischen Botschaft in Teheran. Auch aus Griechenland liege eine Erlaubnis vor. Die Nato hatte ihr Partnerland Griechenland ersucht, Russland keine Überflugrechte zu gewähren.

(rtr)
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