Berlin Große Koalition im Saarland möglich

Berlin · Nach dem Bruch der "Jamaika"-Koalition im Saarland will Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer eine große Koalition mit der SPD eingehen. Ausgerechnet während des Dreikönigstreffens der FDP in Stuttgart machte die CDU-Politikerin öffentlich, dass sie wegen der Querelen in der Saar-FDP das Dreier-Bündnis mit Liberalen und Grünen beendet. Die Nachricht platzte mitten in die Rede von FDP-Parteichef Philipp Rösler. Die Liberalen zeigten sich empört über den Zeitpunkt.

Der saarländische Oppositionsführer Heiko Maas (SPD) hat Gesprächsbereitschaft mit der CDU signalisiert. Allerdings gilt sein Preis als sehr hoch: Ein Superministerium für den 45-Jährigen und ein Entschuldungsfonds für die Kommunen sind nur die Mindestbedingungen. Im Bund rechnen SPD, Grüne und Linke mit Neuwahlen.

Die CDU in Berlin setzt hingegen auf eine große Koalition an der Saar. "In Zeiten großer Herausforderungen braucht das Saarland nun zügig stabile Verhältnisse", sagte Generalsekretär Hermann Gröhe unserer Zeitung. Der Bruch der Koalition im Saarland habe keine Auswirkungen auf den Bund, betonte er.

Heiko Maas, dem einstigen Ziehsohn von Oskar Lafontaine, steht eine schwierige Entscheidung bevor: Er kann sich teuer für eine große Koalition verkaufen, bleibt dann aber zweiter Mann. Es drohen auch Unstimmigkeiten mit Berlin – im Willy-Brandt-Haus setzen die Sozialdemokraten ganz auf Rot-Grün. In Umfragen hat die Saar-SPD die Nase vor der CDU. Neuwahlen sind daher für die SPD verlockend.

(RP)
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