EU in „guter Ausgangsposition“ Von der Leyen will mit Großbritannien „sehr hart verhandeln“

Brüssel · EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat harte Verhandlungen mit Großbritannien nach dem Brexit angekündigt. „Wir werden sehr fair verhandeln, aber sehr hart“, sagte sie am Freitagabend dem ZDF.

 EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will harte Verhandlungen mit den Briten führen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will harte Verhandlungen mit den Briten führen.

Foto: dpa/Zhang Cheng

Die EU habe eine gute Ausgangsposition, weil sie bisher Absatzmarkt für fast die Hälfte aller britischen Exporte sei. Großbritannien habe großes Interesse am Zugang zu diesem Markt.

Von der Leyen stellte auch klar, dass die EU alle strittigen Punkte bei den künftigen Beziehungen nur im Paket vereinbaren will. Dazu gehören nicht nur die Handelsbeziehungen, sondern zum Beispiel auch Fischereirechte oder die Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen. „Erst wenn alles durchverhandelt ist, machen wir den Sack zu und eine Unterschrift drunter, es gibt keine Rosinenpickerei vorher.“ In einigen Punkten sei die EU ganz klar im Vorteil, etwa beim Finanzsektor. Unterm Strich sei die EU in einer sehr starken Position.

Die EU habe aus der Abkehr der Briten gelernt, versicherte von der Leyen den ARD-Tagesthemen. Während des Brexit-Referendums in Großbritannien sei zu wenig für die EU geworben worden. Die EU wisse nun, „dass wir auch aufstehen müssen für unser Europa, sonst haben wir es eines Tages nicht mehr“, sagte die Kommissionschefin. „Was wir auch gelernt haben, ist der Wert der Einigkeit.“ Diese habe sich in bisher dreieinhalb Jahren Brexit-Verhandlungen ausgezahlt.

Doch fügte von der Leyen hinzu: „Ich finde ganz wichtig: Europa muss liefern. Das ist eine Aufgabe, die ich mir selber stelle.“ Dies gelte vor allem für die großen Fragen wie Klimaschutz, Digitalisierung und Migration.

(ala/dpa)
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