Nach Angriff auf Bundeswehr Strafverfahren gegen Piraten

Berlin (RPO). Sieben Piraten hatten am Wochenende die Deutsche Marine angegriffen. Die Bundesregierung hat nun ein Strafverfahren gegen sie angestrengt.

Der Anti-Piraten-Einsatz der Bundeswehr
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Foto: AP

Die Piraten hatten den deutschen Versorger "Spessart" im Golf von Aden beschossen. Die Internationale Seefahrtsbehörde (IMB) forderte Deutschland und die anderen Teilnehmer der internationalen Anti-Piraten-Mission auf, die Patrouillen auf die Ost- und Südküste auszudehnen. Im eigentlichen Operationsgebiet, dem Golf von Aden vor der somalischen Nordküste, sei die Zahl der Piratenangriffe deutlich zurückgegangen.

Man habe Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Kiel gestellt, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag in Berlin mit. Die sieben Piraten befinden sich an Bord der Fregatte "Rheinland-Pfalz" auf dem Weg nach Mombasa in Kenia. Das deutsche Schiff sollte für einen "langfristig geplanten Hafenaufenthalt" aus logistischen Gründen ohnehin dorthin. Die Bundesregierung kläre die Möglichkeiten einer Strafverfolgung in Kenia, hieß es weiter. Im übrigen würden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Kiel unterstützt.

Das Versorgungsschiff "Spessart", das an der Anti-Piraten-Mission "Atalanta" beteiligt ist, war am Sonntagnachmittag von einem Boot aus angegriffen und mit Handfeuerwaffen beschossen worden. Die Piraten hielten die "Spessart" offenbar irrtümlich für ein Handelsschiff. Der Bundeswehrversorger verfolgte die Piraten und stellte sie schließlich.

Nach Angaben der Internationalen Seefahrtsbehörde (IMB) wurden seit 22. März zehn Schiffe vor der Ost- und Südküste Somalias attackiert. Im gleichen Zeitraum habe es aufgrund der Präsenz der internationalen Anti-Piraten-Mission im Golf von Aden nur einen Angriff gegeben, teilte die für die Pirateriebekämpfung zuständigen Abteilung des IMB in Kuala Lumpur mit. Es zeige sich, dass sie Seeräuber ihre Angriffe nun auf leichtere Ziele in den nicht überwachten Gewässern richteten.

(AP)
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