Golf von Aden Piraten beschießen die Bundeswehr

Berlin (RPO). Im Golf von Aden haben sieben Piraten ein Versorgungsschiff der deutschen Marine angegriffen. Verletzt wurde bei dem Feuergefecht niemand. Die deutschen Soldaten konnten die Piraten festnehmen.

Der Anti-Piraten-Einsatz der Bundeswehr
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Foto: AP

Die an der Anti-Piraten-Mission "Atalanta" beteiligte "Spessart" sei am Sonntagnachmittag von einem Boot aus mit Handfeuerwaffen beschossen worden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Montag in Berlin. Es gebe aber keine Verletzte. Ein leichter Sachschaden sei entstanden.

Die "Spessart" verteidigte sich mit Schüssen vor den Bug des Piratenbootes, das daraufhin abdrehte. Der Bundeswehrversorger verfolgte die Piraten und stellte sie schließlich mit Hilfe anderer an der Operation beteiligten Schiffe.

Die Piraten wurden in Gewahrsam genommen und an Bord der Fregatte "Rheinland Pfalz" gebracht. Die Deutsche Marine hat nunmehr zum zweiten Mal seit Beginn der Anti-Piraten-Mission "Atalanta" im Dezember mehrere Seeräuber vor Somalia festgesetzt. Wie beim ersten Fall muss nun entscheiden werden, wo die Strafverfolgung stattfindet. "Derzeit findet die Beweissicherung statt", sagte der Ministeriumssprecher. Über das weitere Vorgehen werde auf Regierungsebene beraten.

Der Parlamentarische Verteidigungs-Staatssekretär Christian Schmidt (CSU) sprach sich dafür aus, die Piraten in Deutschland vor Gericht zu stellen. Anders als bei dem Fall vor einigen Wochen sei hier deutsches Rechtsgut betroffen, begründete er. "Ohne einer Entscheidung vorgreifen zu wollen, bin ich der Auffassung. dass sich die Piraten in Deutschland verantworten sollten."

Noch am Nachmittag sollte das interministerielle Gremium zusammentreten. Vertreter der beteiligten Ressorts - neben dem Verteidigungsministerium gehören dazu das Auswärtige Amt sowie das Innen- und Justizministerium - beraten dabei das weitere Vorgehen. Offiziell gibt es die Möglichkeit, Piraten vor ein deutsches Gericht zu bringen, wenn deutsche Rechtsgüter "maßgeblich" betroffen sind.

Sollte die für Straftaten auf See zuständige Hamburger Staatsanwaltschaft Haftbefehl erlassen, würden Bundespolizisten die mutmaßlichen Piraten in Djibouti übernehmen und nach Hamburg bringen. Mit dem erst Anfang März unterzeichneten Abkommen der Europäischen Union gibt es zudem die Möglichkeit, die Piraten an Kenia zu überstellen.

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