"Schimmeliges Essen, erbärmliche Unterkunft" Polizei fühlt sich im Stich gelassen

Berlin (RPO). Die Deutsche Polizeigewerkschaft konfrontiert die Politik nach dem G-8-Einsatz mit massiven Vorwürfen. Polizisten seien bei dem Einsatz in menschenunwürdigen Unterkünften untergebracht und mit schimmeligem Essen versorgt worden. Es seien Politiker, die der Polizei immer noch die notwendigen Ausrüstungsgegenstände vorenthielten.

G-8-Gipfel: Proteste in Rostock
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Die Vorwürfe erhob der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Sabine Christiansen". Es habe "vor, während und nach dem Einsatz erbärmliche Angriffe auf die Polizei" gegeben. "Es sind auch Politiker, die die Polizisten in diesen Einsatz schicken, sie erbärmlich unterbringen und in menschenunwürdigen Unterkünften verpflegen mit schimmligem Essen und die sie unzureichend ausstatten und mit menschenunwürdigen Arbeitszeiten versehen", sagte er.

Wendt betonte, dass die Gewalt gegen die Polizei in letzter Zeit stark angestiegen sei. "Nicht nur übrigens bei solchen Großeinsätzen, sondern Tag für Tag, Nacht für Nacht, immer, rund um die Uhr. In einer solchen Situation hätte die Polizei es nicht nur nötig, sondern auch verdient, dass die Politik sich hinter sie stellt."

Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch wies die Vorwürfe von Wendt am Montagmorgen jedoch zurück. Die Berliner Polizisten seien beim G8-Gipfel in Heiligendamm mit schimmligem Essen versorgt und menschenunwürdig untergebracht worden. Glietsch sagte am Montag im RBB-Inforadio, derartigen "Frust habe ich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dieser Form nicht gehört." Die Unterkünfte seien allerdings "keine Hotelunterbringungen" gewesen, "sie entsprachen dem Mindeststandard".

Weiter erklärte Glietsch, die Verantwortlichen in Mecklenburg-Vorpommern hätten sich sehr viel Mühe gegeben und "ich bin überzeugt, dass dies von den Kolleginnen und Kollegen der Berliner Bereitschaftspolizei auch anerkannt wird".

(afp)
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