Horst Köhler kritisiert G-8-Staaten "Wir sollten die Afrikaner nicht länger für dumm verkaufen"

Köln (RPO). Einen Tag nach dem G-8-Gipfel in Heiligendamm hat Bundespräsident Horst Köhler auf dem Evangelischen Kirchentag in Köln den Umgang der reichen Industrienationen mit Afrika heftig kritisiert. Er forderte ein Ende der europäischen Arroganz. Bundeskanzlerin Merkel relativierte unterdessen die Erfolge von Heiligendamm. Der Gipfel sei nur "ein Schritt von ganz ganz vielen auf der ganzen Welt".

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Foto: ddp

"Wir sollten die Afrikaner nicht länger für dumm verkaufen", verlangte das deutsche Staatsoberhaupt. "Wir arbeiten noch zu sehr in herkömmlichen Strukturen und begreifen nicht, dass wir mit Afrika in einem Boot sitzen", so Köhler auf einer Podiumsdiskussion zum Thema "Globalisierung gestalten" auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Köln.

Eine Partnerschaft könne nicht nach dem Motto "Ich bin reich und ich weiß mehr als du" funktionieren. Daher müsse Europa mehr Glaubwürdigkeit in der Entwicklungspolitik an den Tag legen.

Köhler kritisierte ferner, dass noch zu sehr in den herkömmlichen Strukturen gearbeitet werde. Der frühere Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) schloss dabei ausdrücklich IWF, die Weltbank und die G-8-Staaten in seine Kritik mit ein.

"Nur ein Schritt von ganz vielen"

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