Wegen G-8-Aktionen Koch attackiert Greenpeace

München (RPO). Hessens Ministerpräsident Roland Koch hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace nach den Protestaktionen zum G-8-Gipfel in Heiligendamm stark kritisiert. Gegenüber dem "Focus" erklärte der CDU-Politiker, Greenpeace habe "bei der kalkulierten Übertretung von Gesetzen offenbar jedes Maß verloren".

G-8-Gipfel: Hier jagen sie zwei Greenpeace-Boote
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Zugleich rechtfertigte Koch das Vorgehen der Wasserschutzpolizei am Donnerstag gegen Boote der Umweltschützer, die während des G-8-Gipfels trotz höchster Sicherheitsstufe in die Sperrzone auf der Ostsee eingedrungen waren.

Angesichts der Terror-Gefahrenlage habe die Polizei selbstverständlich den Auftrag gehabt, die Küste vor dem Konferenzort der Staats- und Regierungschefs mit allen Mitteln gegen Eindringlinge zu sichern, sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende.

Er folgerte: "Das Verhalten von Greenpeace ist geprägt von dem Kalkül, dass Sachargument oder die Zahl der Anhänger nicht ausreichen, um sich Gehör zu verschaffen - sondern dass man das Recht brechen müsse, um von allen gesehen zu werden." Koch stellte seine Vorwürfe gegen Greenpeace ausdrücklich unter den "Vorbehalt, dass ich nur aus Fernsehbildern Schlüsse ziehen kann".

Nach einer Umfrage sind 51 Prozent der Bundesbürger dafür, dass G-8-Gipfel künftig an geheimen Orten tagen, um Ausschreitungen zu verhindern und die Sicherheitsmaßnahmen zu minimieren.

In der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts polis/USUMA unter 1.009 Befragten plädierten dagegen 41 Prozent dafür, die Tagungsorte wie bisher bekannt zu geben. Vor allem die Jüngeren (bis 34 Jahren) wandten sich gegen die Geheimhaltung der Treffen (50 Prozent), bei den über 54-Jährigen waren es nur 36 Prozent.

(ap)
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