Nach Niederlage um CDU-Vorsitz Friedrich Merz traut sich Posten im Kabinett zu

Berlin · Der bei der Wahl zum CDU-Vorsitz unterlegene frühere Unions-Fraktionschef Friedrich Merz ist nach eigenen Worten bereit, komplett in die Politik zurückzukehren. Ein Ministeramt könnte er sich vorstellen.

 Friedrich Merz am 7. Dezember beim Bundesparteitag der CDU in Hamburg.

Friedrich Merz am 7. Dezember beim Bundesparteitag der CDU in Hamburg.

Foto: AFP/ODD ANDERSEN

"Ich habe mein Angebot noch einmal erneuert, wirklich mit ganzer Kraft in die Politik zu gehen und dafür auch meine bisherige berufliche Tätigkeit aufzugeben", sagte Merz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, ein Amt als Bundesminister zu übernehmen, antwortete er: "Ein solches Amt würde ich mir aufgrund meiner Erfahrung in der Wirtschaft und Politik zutrauen." Die Entscheidung liege aber nicht in seiner Hand, sondern sei "Sache der Kanzlerin".

Merz bestätigte, mit der neuen CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer darüber gesprochen zu haben, wie seine Einbindung in die CDU möglich wäre. Es sei ein "sehr gutes, vertrauensvolles" Gespräch gewesen, über dessen Inhalt jedoch Vertraulichkeit vereinbart worden sei.

Merz wies Berichte zurück, er sei bei seiner Rede beim Hamburger Parteitag am 7. Dezember benachteiligt worden. Unter anderem hatte es Gerüchte gegeben, das Mikrofon sei während Merz' Bewerbungsrede leiser gedreht worden. Auch hatte es Mutmaßungen gegeben, die Scheinwerfer seien zu heiß gewesen. "Ich kann mit diesen Gerüchten gar nichts anfangen. Der Wettbewerb um den CDU-Vorsitz war fair", sagte Merz. Er hätte freier sprechen sollen, und "es lag aber sicher auch an meiner Tagesform, dass die Inhalte nicht optimal übergekommen sind." Inhaltlich würde er jedoch heute nichts anderes sagen.

(csi/Reuters)
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