Behördengänge sollen einfacher werden Regierung plant digitales Bürgerkonto

Berlin · Die Bundesregierung möchte deutschen Bürgern künftig ein hohes Maß an Verwaltungsaufwand ersparen. Mit der Einrichtung sogenannter Bürgerkonten sollen sich Behördengänge erübrigen, indem viele Verwaltungsdienstleistungen online erledigt werden können.

Das geht aus einem Entwurf der Digitalen Agenda der Bundesregierung hervor, der unserer Zeitung vorliegt und am kommenden Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden soll. In dem Papier heißt es, der Bund werde gemeinsam mit den Ländern "Bürgerkonten einrichten, bei denen die sichere Authentifizierung auch mit der eID-Funktion des Personalausweises erfolgt und mit denen möglichst viele Verwaltungsdienstleistungen auf kommunaler, Länder- und Bundesebene einfach und sicher genutzt werden können."

Das Bundesinnenministerium bestätigte auf Anfrage die Planung eines solchen Vorhabens. Es befinde sich jedoch noch in einem Anfangsstadium. Demnach prüfen Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und die Länder im Rahmen einer gemeinsamen Arbeitsgruppe Möglichkeiten, die Nutzung von Verwaltungsdienstleistungen durch die Bereitstellung von Bürgerkonten zu vereinfachen.

Allerdings dürfte das Vorhaben nicht ganz einfach sein, da auf kommunaler Ebene häufig sehr unterschiedliche Kapazitäten für derlei Maßnahmen zur Verfügung stehen und es bereits eine Vielzahl an digitalen Dienstleistungen seitens der Verwaltungen gibt.

Daher stehen nach Angaben des Ministeriums derzeit "einheitliche organisatorische und technische Rahmenbedingungen der Bürgerkonten und deren künftige Ausgestaltung" im Mittelpunkt der Prüfungen. Einen genauen Zeitplan für die Umsetzung gibt es noch nicht.

(jd)
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