Nach Magen-Darm-Erkrankungen Aigner will Qualität von Schulessen diskutieren

Berlin · Nach den wahrscheinlich durch Erdbeeren ausgelösten Magen-Darm-Erkrankungen in Ostdeutschland hat Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) eine Diskussion über die Qualität von Schulessen gefordert.

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Es sei wichtig, dass in Ländern und Kommunen darüber diskutiert werde, sagte Aigner der "Bild am Sonntag". Zugleich widersprach sie Forderungen, für Schulessen nur noch saisontypische Lebensmittel zu verwenden. "Wir werben für regionale und saisonale Produkte, aber auch bei Lebensmitteln aus dem Ausland muss sich der Verbraucher jederzeit darauf verlassen können, dass sie sicher sind und von hoher Qualität", sagte Aigner der "Welt am Sonntag". In der EU gebe es hohe Standards für die Sicherheit von Lebensmitteln. Diese strengen Auflagen müssten "selbstverständlich" auch Importprodukte erfüllen.

Aigner reagierte damit auf Forderungen der Berliner Senatsverwaltung für Verbraucherschutz, für Schulessen keine Lebensmitteln zu verwenden, die nicht der Saison entsprechen. In Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Berlin waren Ende September und Anfang Oktober über 10.000 Menschen an Brechdurchfall erkrankt. Die Betroffenen hatten in Schulen und Kindertagesstätten gegessen, die größtenteils von Großküchen einer Cateringfirma beliefert worden waren.

Ausgelöst wurden die Erkrankungen nach Angaben der zuständigen Behörden wahrscheinlich durch eine Charge Tiefkühl-Erdbeeren. Die Ware stammte demnach aus China. In Proben der Erdbeerlieferung waren zunächst keine hoch ansteckenden Noroviren nachgewiesen worden, die als Auslöser der Erkrankungswelle verdächtigt wurden. Die Untersuchungen dauerten noch an. Der betroffene Caterer Sodexo hatte am Freitag Entschädigungen für die Betroffenen angekündigt.

(AFP)
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