Redaktionsempfang Das politische Berlin zu Gast

350 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien, darunter Bundeskanzlerin Merkel und NRW-Regierungschefin Kraft, kamen zum Empfang der RP.

Das wollte die Kanzlerin nicht unkommentiert lassen. Soeben hat RP-Chefredakteur Sven Gösmann in seiner Ansprache beim Redaktionsempfang die Rheinische Post als "Stimme des Westens" bezeichnet, da ruft Angela Merkel dazwischen: "Dann bin hier wohl falsch." Die Lacher hatte die aus Mecklenburg kommende Regierungschefin auf ihrer Seite.

Doch natürlich war Merkel wie knapp 350 weitere Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien an diesem Abend genau richtig in der Parlamentsredaktion der Rheinischen Post. Zum traditionellen Empfang hatten sich so viele Spitzenpolitiker aus Bund und Land eingefunden wie noch nie. Zwischen einer namentlichen Abstimmung im Bundestag und der Sitzung des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat bot das zum zwölften Mal stattfindende Treffen im Herzen Berlins eine gute Abwechslung zum Politik-Alltag.

Kanzlerin Merkel hatte sieben Bundesminister aus ihrem Kabinett mitgebracht und mischte sich gut gelaunt unter die Gäste. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) zeichnete kurzerhand mit Handkamera ein Interview mit Merkel auf. Die NRW-Regierungschefin sammelte Videomaterial für eine Laudatio auf TV-Comedian Oliver Welke. Die Wahlkampfatmosphäre, die noch am Vormittag den Schlagabtausch zwischen Regierung und Opposition im Bundestag prägte, war verflogen. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles scherzte mit FDP-Vizekanzler Philipp Rösler, SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier verstand sich bestens mit Amtskollege Rainer Brüderle (FDP). CDU-General Hermann Gröhe vertiefte sich ins Gespräch mit Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt, beide Mitglieder der Synode der Evangelischen Kirche, während sich am anderen Ende des Raumes Christina Rau mit Bildungsministerin Annette Schavan austauschte. Bis tief in die Nacht wurde bei Altbier, Pils, Rotwein und deftigen Köstlichkeiten wie Currywurst und rheinischem Sauerbraten diskutiert. Fazit der Anwesendenden: "Eine angenehme Atmosphäre wie mit Freunden zu Hause in der Küche", fand Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). "Nur dass die gesamte Berliner Republik zu Gast ist." FDP-Mann Brüderle urteilte knapp: "Ein absoluter Pflichttermin im politischen Kalender."

(RP/rm)
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