Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser
EILMELDUNG
Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser

Terrorismus gemeinsam bekämpfen Bundespräsident Rau für Stärkung der Rolle der Vereinten Nationen

Berlin (rpo). Bundespräsident Johannes Rau hat sich für eine Stärkung der Rolle der Vereinten Nationen ausgesprochen. Einen positiven Schub könnte dabei ein so tragisches Ereignis wie die Terroranschläge des 11. September bewirken.

"Deshalb wünsche ich mir, dass die Möglichkeiten der Vereinten Nationen und ihres Generalsekretärs jetzt weiter gestärkt werden", sagte Rau am Freitag beim Neujahrsempfang für das Diplomatische Corps, zu dem etwa 160 Botschafter und Geschäftsträger ausländischer Vertretungen in das Berliner Schloss Bellevue gekommen waren.

Der internationale Terrorismus könne nur gemeinsam besiegt werden. Dabei müssten die Vereinten Nationen als Friedens erhaltende Organisation die zentrale Rolle spielen. Rau forderte, die finanziellen Grundlagen der Vereinten Nationen zu sichern. Um der Glaubwürdigkeit Willen dürfen "wir uns keine vergessenen Konflikte mehr leisten, keine Zonen der Gleichgültigkeit". Die Wirksamkeit der Vereinten Nationen könne erhöht werden, wenn die Mitgliedstaaten bereit seien, den Vereinten Nationen eigene Instrumente und Machtmittel zuzusagen. Nur auf der Grundlage von UN- Resolutionen sei es völkerrechtlich legitim, militärische Gewalt anzuwenden.

Vor dem Hintergrund der zahlreichen Konflikte in der Welt verwies Rau auf die Erfolgsgeschichte der Europäischen Union. Selbst da, wo Konflikte unlösbar schienen, wie im Nahen Osten, dürfe man die Hoffnung nicht aufgeben, mahnte er. "Es gibt sie wirklich nicht, die historische Zwangsläufigkeit einer 'Erbfeindschaft'. Es gibt immer eine Alternative." Um den Terrorismus zu besiegen, sei ein langer Atem nötig. "Wir müssen bereit bleiben, notfalls auch militärisch einzugreifen." Vor allem aber sei politisches Handeln gefragt, "das den Propheten der Gewalt im Vorhinein den Boden entzieht". Erneut forderte Rau auch ein weltweites Bündnis gegen Hunger und Armut. Die Terroranschläge vom 11. September seien nicht der Beginn eines Kampfes der Religionen. Das Schlagwort vom "Kampf der Kulturen" dürfe nicht zu einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung werden.

Auch der Doyen des Diplomatischen Corps, Vatikanbotschafter Giovanni Lajolo, äußerte die Überzeugung, dass den Terroranschlägen eine umfassende an die Wurzeln gehende Aufarbeitung der Ursachen folgen müsse. "Nach dem 11. September 2001 wird man manche Theorien als Utopien entlarven und aufgeben müssen. Das bedeutet aber nicht, dass die Vision einer Welt des Friedens und der Brüderlichkeit verblassen und das Engagement in diesem Sinne abnehmen dürfte."

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort