Kaukasus-Konflikt Merkel will Russland Tür offen halten

Berlin (RPO). Bundeskanzlerin Angela Merkel will die Beziehungen zu Russland normalisieren, nachdem der Kaukasus-Konflikt abgeflaut ist. Allerdings müssten die Russen ihre Truppen vollständig aus dem georgischen Kernland zurückziehen.

 Will die Beziehungen zur Russland normalisieren: Angela Merkel.

Will die Beziehungen zur Russland normalisieren: Angela Merkel.

Foto: AP, AP

Merkel äußerte im Interview der Woche des Deutschlandfunks die Hoffnung, dass sich Moskau an den mit der EU vereinbarten Plan zum vollständigen Abzug seiner Truppen aus dem georgischen Kernland hält. "Wir als Europäische Union ... wollen durchaus die Kontakte weiter pflegen."

Die Kanzlerin sagte, sie sehe "mit einer gewissen Hoffnung" dem Besuch des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy am Montag in Moskau entgegen, bei dem es eine Klärung über den Sechs-Punkte-Plan zum Waffenstillstand geben soll. Die EU hatte bei ihrem Sondergipfel vergangene Woche beschlossen, ihre Verhandlungen mit Russland über ein neues Partnerschafts- und Kooperationsabkommen so lange auszusetzen, bis Moskau seine Truppen vollständig aus georgischem Kernland abgezogen hat.

Merkel bewertete es positiv, dass sowohl der russische Ministerpräsident Wladimir Putin als auch Präsident Dmitri Medwedew die Ergebnisses des EU-Gipfels nicht verworfen, sondern durchaus begrüßt hätten. Auch in anderen Konflikten mit Russland - etwa über die Stationierung des US-Raketenabwehrsystems in Polen und Tschechien - werde sie dafür werben, dass man das Gespräch mit Russland suche. Man habe ein Interesse daran, die Nachbarschaft zu Russland zu pflegen.

Im Hinblick auf eine frühere Äußerung des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten John McCain sagte sie: "Ich halte nichts davon, jetzt Russland aus dem Verbund der G-8-Staaten herauszunehmen."

(ap)
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