Erbil Raketen auf US-Konsulat im Irak abgefeuert

Bagdad · Immer wieder wird der Irak Schauplatz von Angriffen, die den USA gelten. Noch ist unklar, wer auf das US-Konsulat in Erbil in der autonomen Kurdenregion im Nordirak schoss. Verletzt wurde niemand.

 Ein Soldat auf einem Panzerfahrzeug neben einer amerikanischen Fahne (Archivfoto von 2018).

Ein Soldat auf einem Panzerfahrzeug neben einer amerikanischen Fahne (Archivfoto von 2018).

Foto: dpa/Hussein Malla

 Mehrere Raketen sind in der Nacht zum Sonntag auf das US-Konsulat in Erbil im Norden des Iraks abgefeuert worden. Es habe keine Schäden an dem neu errichteten und derzeit nicht besetzten Gebäude gegeben, verlautete aus dem US-Verteidigungsministerium. Auch verletzt oder getötet worden sei niemand. Aus irakischen Sicherheitskreisen hatte es zuvor geheißen, einige der mindestens zwölf Raketen hätten das Konsulatsgebäude getroffen. Beide Seiten machten den Iran für den Angriff kurz nach Mitternacht verantwortlich.

Die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna meldete den Angriff unter Berufung auf irakische Medien, machte aber keine Angaben dazu, ob der Iran verantwortlich sein könnte. Vor wenigen Tagen waren bei einem israelischen Angriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarde getötet worden. Das iranische Außenministerium gelobte Vergeltung.

Erbil ist die Hauptstadt der autonomen Kurdenregion im Nordirak. Der Satellitensender Kurdistan24, der seinen Sitz nahe dem US-Konsulat in Erbil hat, zeigte Bilder von Scherben und Trümmern auf dem Boden seines Studios.

Der Irak wird immer wieder in den Konflikt zwischen seinem Nachbarn Iran und den USA hineingezogen. In den vergangenen Jahren richteten sich dutzende Raketen- und Drohnenangriffe gegen US-Truppen und deren Interessen im Irak. Die Attacken werden pro-iranischen Gruppierungen im Irak angelastet.

Im Januar 2020 hatte der Iran 22 Raketen auf die von den USA genutzten Militärstützpunkte in Ain al-Assad im Westirak und in Erbil abgefeuert. Teheran übte damit Vergeltung für den Tod des ranghohen iranischen Generals Kassem Soleimani, der einige Tage zuvor im Irak bei einem US-Drohnenangriff getötet worden war.

Der Flughafen in Erbil, auf dem sich ein Stützpunkt der US-geführten Anti-IS-Koalition befindet, wurde zuletzt im September mit zwei bewaffneten Drohnen attackiert.

(peng/dpa)
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