Mittelmeer Migrantenboot kentert vor Libyens Küste - 19 Menschen vermisst

Kairo · Libyen gilt als wichtiges Durchgangsland für Menschen, die vor Krieg und Armut in Afrika und dem Nahen Osten nach Europa fliehen möchten. Immer wieder kommt es dabei zu tödlichen Unfällen auf dem Meer.

 Eine Schwimmweste auf dem Mittelmeer (Symbolbild).

Eine Schwimmweste auf dem Mittelmeer (Symbolbild).

Foto: SOS-Kinderdörfer weltweit/Alea Horst

 Vor Libyens Küste ist ein Boot mit rund zwei Dutzend Migranten gekentert. Mindestens 19 Menschen würden vermisst, teilte die lokale Küstenwache mit. Sie seien vermutlich tot. Eine Gruppe von 23 Migranten aus Ägypten und Syrien sei am Samstag von der ostlibyschen Stadt Tobruk aus in See gestochen. Drei von ihnen konnten den Angaben zufolge gerettet werden und wurden in ein Krankenhaus gebracht. Eine Leiche sei bisher geborgen worden, ein Sucheinsatz werde fortgesetzt.

Libyen gilt als wichtiges Durchgangsland für Migranten, die vor Krieg und Armut in Afrika und dem Nahen Osten nach Europa fliehen möchten. Libyen selbst ist seit dem Sturz von Diktator Gaddafi im Jahr 2011 weitgehend ohne staatliche Autorität. Für Dezember angesetzte Wahlen wurden verschoben, Kriminalität ist ein großes Problem.

Menschenschmuggler haben sich in den vergangenen Jahren das Chaos in Libyen zunutze gemacht, um Migranten aus dem Land zu schleusen. Die Menschen werden oft in kaum seetüchtige Schlauchboote gesetzt und auf die gefährliche Reise über das Mittelmeer geschickt.

In den ersten zwei Monaten dieses Jahres sind laut der Internationalen Organisation für Migration mindestens 192 Migranten bei der versuchten Überfahrt ertrunken. Mehr als 2930 wurden abgefangen und wieder nach Libyen gebracht. Dort werden viele Migranten in staatlich geführte Haftlager gebracht, wo es Berichten zufolge zu Übergriffen und Misshandlungen kommt.

(peng/dpa)
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