Krieg in der Ukraine Das Schweigen der Scheichs

Analyse | Istanbul · Die Staatsführer im Nahen Osten, wie etwa Mohammed bin Zayed aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, halten sich mit Kritik an Wladimir Putin und seiner Invasion in die Ukraine auffallend zurück. Die Gründe liegen auf der Hand.

 Russlands Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen mit Vertretern der VAE im Jahr 2016 im Kreml.

Russlands Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen mit Vertretern der VAE im Jahr 2016 im Kreml.

Foto: picture alliance / AP Photo/Mikhail Klimentyev

Für Ajatollah Ali Chamenei ist die Sache einfach. Am russischen Krieg gegen die Ukraine sei Amerika schuld, sagt der iranische Revolutionsführer. Die USA schürten mit ihrer Politik ständig neue Krisen, „und die Ukraine ist Opfer dieser Politik“, schrieb der 82-Jährige auf Twitter. Damit liegt Chamenei auf einer Linie mit dem syrischen Staatspräsidenten Baschar al-Assad, der den russischen Angriff auf die Ukraine als „historische Korrektur“ begrüßt. Selbst Partner des Westens im Nahen Osten bringen Verständnis für Wladimir Putins Angriffskrieg auf. Dahinter stecken wirtschaftliche und politische Überlegungen.