Kampf gegen den IS Biden kündigt Ende des US-Kampfeinsatzes im Irak an

US-Präsident Joe Biden will bis zum Jahresende ein Gros seiner Truppen aus dem Irak zurückziehen. Der Kampfeinsatz soll bis Jahresende vorbei sein. Er will allerdings die Ausbildungs- und Anti-Terror-Einsätze im Nahen Osten fortsetzen.

 US-Präsident Joe Biden.

US-Präsident Joe Biden.

Foto: dpa/Susan Walsh

US-Präsident Joe Biden hat das Ende des US-Kampfeinsatzes im Irak bis Jahresende angekündigt. „Unser gemeinsamer Kampf gegen ISIS ist entscheidend für die Stabilität der Region und unsere Anti-Terror-Zusammenarbeit wird weitergehen, selbst wenn wir uns zu dieser neuen Phase hin verlagern, über die wir reden werden“, sagte Biden am Montag. Seine Regierung verfolge weiterhin eine Partnerschaft mit dem Irak, sagte er bei einem Treffen mit dem irakischen Ministerpräsidenten Mustafa al-Kasimi im Weißen Haus.

Biden sagte, dass US-Soldaten im Irak bleiben würden, um irakische auszubilden und zu unterstützen. US-Soldaten hatten im Irak gegen die Terrormiliz Islamischer Staat gekämpft. Der damalige US-Präsident Barack Obama entschied 2014, Soldaten wieder in den Irak zu schicken, nachdem der IS große Teile des Westens und Nordens des Landes eingenommen hatte. Seit Ende vergangenen Jahres befanden sich etwa 2500 US-Soldaten in dem Land. Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte angeordnet, dass die Zahl der Soldaten von 3000 reduziert werde. Biden sagte nicht, wie viele Soldaten nach dem offiziellen Abschluss des Kampfeinsatzes im Irak sein würden.

Die USA und der Irak teilten mit, die Sicherheitsbeziehungen zwischen beiden Ländern würden sich auf Ausbildung, Beratung und die Übermittlung von Geheimdienstinformationen konzentrieren.

Biden hatte sich zuvor daran gemacht, US-Soldaten vollständig aus Afghanistan abzuziehen. Er hat vor, Anti-Terror-Einsätze im Nahen Osten fortzusetzen, er will aber China als langfristiger Sicherheitsherausforderung mehr Aufmerksamkeit geben.

Die irakischen Sicherheitskräfte seien „kampferprobt“, verlautete aus US-Regierungskreisen. Die Biden-Regierung erkenne aber an, dass der IS noch eine erhebliche Bedrohung darstelle. Der IS war 2017 größtenteils vertrieben worden. Er führt aber noch immer Anschläge mit hohen Opferzahlen aus. Vergangene Woche übernahm die Terrormiliz die Verantwortung für einen Bombenanschlag mit mindestens 30 Toten in einem Vorort von Bagdad.

Die USA und der Irak hatten im April beschlossen, dass der US-Kampfeinsatz enden würde.

„Amerika hat dem Irak geholfen“, sagte Al-Kasimi. Beide Länder hätten gemeinsam den IS besiegt.

Al-Kasimi hatte in einem AP-Interview vor seiner Washington-Reise erklärt, dass der Irak im Kampf gegen den Islamischen Staat nicht mehr auf die Hilfe ausländischer Kampftruppen angewiesen sei. Der amerikanische Truppenrückzug aus seinem Land erfordere aber „einen speziellen Zeitplan“, und darüber wolle er bei seinem Besuch in Washington mit Biden sprechen.

(th/dpa)
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