Verdacht nicht bestätigt Aufatmen in Verden: keine Maul- und Klauenseuche

Verden (rpo). Aufatmen in der Region Verden, Anziehungspunkt für Touristen und Lebensraum für zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe: Der Anfangsverdacht der gefürchteten Maul- und Klauenseuche (MKS) auf einem zehn Kilometer von Verden entfernten Hof hat sich nicht bestätigt.

Die Angst der Landwirte vor der hochinfektiösen Krankheit bleibt. Doch am Freitagnachmittag dominiert die Erleichterung, als die erlösende Nachricht aus dem Tübinger Referenzlabor über die negativen Befunde der Proben kommt.

Die MKS-Gefahr ist überall in Verden weiter präsent. Zahlreiche Veranstaltungen bleiben gestrichen. So könnte wie noch vor wenigen Wochen, im Februar, die "Schau der Besten 2001" in der Allerstadt heute nicht mehr stattfinden. Damals wurde die Kuh "Ollita" zur schönsten Kuh Norddeutschlands gewählt. "Schon seit Anfang März sind Veranstaltungen mit Klauentieren auf Vieh-Sammelplätzen wie Auktionen verboten", sagt Ralf Strassemeyer von der Zuchtrinder- Erzeugergemeinschaft Hannover (ZEH).

Aber schon bei der "Schau der Besten" war die Stimmung gedämpft. Der Rinderwahnsinn BSE hatte vor der Niedersachsenhalle nicht Halt gemacht, was auch an der Besucherzahl abzulesen war. Statt der sonst gut 6000 kamen damals etwa 1000 weniger. In der Pause führten in der Arena ein Schwein und ein Hund Kunststücke auf. "Heute gar nicht denkbar", beklagt Strassemeyer.

Auch Pferde-Veranstaltungen fallen der Angst vor der hoch infektiösen MKS zum Opfer. "Es ist eine mittelschwere Katastrophe, ich bin grenzenlos enttäuscht", sagt Ute Ottens, Organisatorin der "Pferd & Show" in der Bremerhavener Stadthalle. Das Festival, das Ende kommender Woche beginnen sollte, ist abgesagt. Die amtstierärztlichen Auflagen hätten mindestens 100 000 Mark gekostet. So sollte Ottens zufolge jedes einzelne der mehr als 200 teilnehmenden Pferde desinfiziert werden. Daran ändert auch die positive Nachricht aus Verden nichts.

Besonders traurig sei es für die etwa 600 bis 700 Kinder und Jugendlichen, die monatelang für ihre Darbietungen geübt hätten, sagt Ottens. Reitvereine aus ganz Niedersachsen sollten mit Schaubildern gegeneinander im Wettbewerb antreten. Bekannte Reiter wollten zudem Kindern Dressur- und Springunterricht geben. "Die Reiterei zahlt jetzt für die landwirtschaftlichen Fehlplanungen", sagt Ottens.

(RPO Archiv)
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