Mutmaßlicher FlowTex-Betrüger Matthias Schmider an Deutschland ausgeliefert

Heidelberg (rpo). Der mutmaßliche FlowTex-Betrüger Matthias Schmider ist von den Niederlanden an Deutschland ausgeliefert worden. Schmider, der in einen hunderte Millionen schweren Betrugsskandal verwickelt sein soll, war am Wochenende in Amsterdam festgenommen worden.

Der 40-Jährige sei an der Grenze deutschen Ermittlern übergeben und in das Gefängnis von Kleve in Nordrhein-Westfalen eingeliefert worden, sagte Schmiders Anwalt Alexander Keller am Freitag in Heidelberg. Dort sei ihm der Haftbefehl eröffnet worden. Matthias Schmider war früher Chef der Ettlinger Firma Powerdrill. Das Unternehmen soll wie FlowTex selbst bei Geschäften mit nicht vorhandenen Bohrgeräten einen Schaden von mehreren hundert Millionen DM angerichtet haben.

Am Dienstag (27. März) werde Schmider voraussichtlich ins Mainzer Gefängnis überstellt, sagte Keller. Schmider war nach einjähriger Flucht am vergangenen Wochenende auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol eingetroffen. Er wollte sich eigentlich den deutschen Behörden stellen, die niederländische Polizei kam dem jedoch durch Festnahme zuvor. Der Mannheimer Oberstaatsanwalt Hubert Jobski machte keine Angaben zu den Einzelheiten der Auslieferung.

Der FlowTex-Skandal mit einem vermuteten Gesamtschaden in Höhe von mehreren Milliarden DM gehört zu den größten Wirtschaftskrimis der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die Mannheimer Staatsanwaltschaft will voraussichtlich im späten Frühjahr Anklage gegen Manfred Schmider, seinen Kompagnon Klaus Kleiser und eine weitere Geschäftspartnerin erheben.

(RPO Archiv)
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