Vier US-Vertreter ausgewiesen Weitere 46 US-Diplomaten sollen Russland verlassen

Moskau (rpo). Man fühlt sich unangenehm an Zeiten des Kalten Krieges erinnert: Nachdem die US-amerikanische Regierung vor zwei Tagen 50 russische Diplomaten wegen "Spionage" des Landes verwiesen hatte, weist Moskau nun seinerseits vier US-Vertreter aus. Weitere 46 Amerikaner sollen demnävchst gehen. Das US-Außenministerium reagierte indes gelassen.

Russland hat am Freitag die Ausweisung von vier amerikanische Diplomaten angekündigt. Das Außenministerium teilte in Moskau mit, die vier Mitarbeiter der US-Botschaft würden wegen Aktivitäten ausgewiesen, die mit dem Diplomatenstatus unvereinbar seien. Diese Formulierung gilt als Umschreibung für Spionage. Ferner wurde der stellvertretende amerikanische Botschaftsleiter John Ordway in das Ministerium einbestellt.

Moskau kündigte laut der Nachrichtenagentur Interfax weitere Maßnahmen an, um die "gesetzeswidrigen Aktivitäten" von Amerikanern in Russland zu stoppen. Der Schritt erfolgte zwei Tage, nachdem die USA 50 russische Diplomaten wegen Spionageverdachts des Landes verwiesen hatten. Washington setzte vier von ihnen am Mittwoch eine Frist von zehn Tagen zum Verlassen der USA. Die anderen 46 sollen bis zum Sommer ausreisen.

US-Außenministerium reagiert zunächst gelassen

Das US-Außenministerium hat auf die Ausweisung zunächst gelassen reagiert. Der Fernsehsender CNN berichtete am Freitag, ein hoher Regierungsbeamter habe erklärt, dies sei nach der Ausweisung von vier Russen "keine Überraschung" gewesen. Er vermerkte, dass Moskau offenbar keine Eskalation wolle und deshalb ebenfalls genau vier Diplomaten ausgewiesen habe. Eine genauere Einschätzung sei aber nicht möglich, solange Moskau nicht die Namenslist veröffentliche.

(RPO Archiv)
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