Kompliziertes Manöver ohne Schwierigkeiten verlaufen "Sojus"-Raumschiff legt an ISS an

Berlin/Moskau (rpo). Das Raumschiff "Sojus TMA-4" hat am Morgen an der Internationalen Raumstation ISS angelegt. Das komplizierte Manöver sei reibungslos verlaufen, teilte das russische Flugleitzentrum in Koroljow bei Moskau mit.

"Sojus"-Raumschiff auf dem Weg zur ISS
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Foto: AP

Padalka und Fincke sollen als neunte Stammbesatzung ein halbes Jahr im All arbeiten. Der promovierte Mediziner Kuipers ist nach Wubbo Ockels der zweite Astronaut der Niederlande. Er wird im Rahmen der Mission Delta (Dutch Expedition for Life Sciences, Technology and Atmospheric research) der Europäischen Weltraumorganisation ESA ein einwöchiges wissenschaftliches Programm mit gut 20 Experimenten absolvieren.

Dazu gehören Versuche mit winzigen Fadenwürmern, die als Modellorganismus für Genforschungen gelten, die Aufzucht von Kresse und technologische Demonstrationen. Kuipers kommt am 30. April mit dem Russen Alexander Kaleri und dem Amerikaner Michael Foale, die seit Oktober vergangenen Jahres in der ISS gearbeitet haben, mit dem Vorgängerraumschiff "Sojus TMA-3" wieder zur Erde zurück.

Kaleri und Foale hatten während ihrer Mission allerlei Probleme zu meistern. So kam es durch einen defekten Ablaufschlauch zu einem Druckabfall in der Station. Zudem traten zweimal metallische Geräusche auf, deren Herkunft nicht geklärt werden konnte. Höchstwahrscheinlich waren Fremdkörper in Ventilatoren geraten. Außerdem musste ein Ausstieg in den freien Raum wegen eines Defekts am Wärmeregulierungssystem des Skaphanders von Kaleri vorfristig abgebrochen werden.

Auf Padalka, der 1998/99 bereits 199 Tage in der Raumstation MIR war, und den Kosmosneuling Fincke kommt viel Arbeit zu. Sie müssen nicht nur die Systeme der Station warten, sondern auch zwei Ausstiege in den freien Raum absolvieren. Dabei soll unter anderem auch ein Laserzielgerät für den neuen europäischen automatischen Weltraumfrachter ATV installiert werden, der im kommenden Jahr zur Station fliegen soll. Zudem müssen die Männer zwei russische "Progress"-Frachter mit Nachschub entladen.

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