Stuttgart Das Herbstviereck erscheint am Sternenhimmel

Stuttgart · Die Sonne läuft am absteigenden Ast ihrer Jahresbahn, der astronomische Herbst beginnt.

Am abendlichen Sternenhimmel macht sich im September der kommende Herbst bemerkbar. Die Szenerie der Sommersternbilder hat sich nach Westen verschoben. Das Sternbild Skorpion mit seinem hellen Hauptstern Antares ist untergegangen, am Osthimmel hat der Aufmarsch der Herbstbilder begonnen. Pegasus, das geflügelte Pferd der Poeten, hat sich den Osthimmel erobert. Vier Sterne des Pegasus bilden ein großes, auffälliges Quadrat, auch Herbstviereck genannt.

An seine Nordostecke schließt sich die Sternenkette der Andromeda an. In dunklen, mondlosen Nächten fernab irdischer Lichter ist dort ein nebliges Fleckchen zu erkennen, der Andromedanebel. Es handelt sich nicht um eine interstellare Gaswolke, sondern um ein riesiges Sternensystem, eine Galaxie mit mehr als 400 Milliarden Sonnen. Trotz einer Entfernung von nahezu drei Millionen Lichtjahren zählt die Andromedagalaxie zur Nachbarmilchstraße unserer eigenen Milchstraße, der Galaxis. Die anderen großen Galaxien sind Dutzende oder auch Hunderte Millionen, die allermeisten gar etliche Milliarden Lichtjahre entfernt.

Tief im Süden blinkt ein heller Stern, nämlich Fomalhaut im Sternbild Südlicher Fisch. Der Name stammt aus dem Arabischen und bedeutet "Maul des Fisches". Mit 25 Lichtjahren Entfernung zählt Fomalhaut noch zu den Nachbarsternen unserer Sonne. Im Osten ist das kleine Sternbild Widder erschienen, im Südosten das ausgedehnte, aber lichtschwache Sternbild Fische.

Im September stehen die Fische der Sonne genau gegenüber. Geht die Sonne im Westen unter, steigen die Fische über dem Osthorizont empor. Der Große Wagen ist nach Nordwesten herabgesunken, das Himmels-W hingegen hat sich im Nordosten emporgeschwungen. Die mittlere Spitze deutet ungefähr auf den Polarstern.

Bald nach Sonnenuntergang erscheint tief am Südwesthimmel der Abendstern – der Planet Venus. Das nach Sonne und Mond hellste Gestirn am irdischen Firmament ist zurzeit nicht besonders auffällig. Zwar nimmt die Venushelligkeit im September leicht zu, wegen der horizontnahen Stellung wird das Licht aber durch die Dunstschichten erheblich gedämpft. Da Venus rasch nach Süden wandert, ist sie am Abendhimmel kürzer sichtbar.

Auch Saturn ist noch am Abendhimmel zu erspähen. Der Ringplanet gibt allerdings seine Abschiedsvorstellung und wird Ende September unsichtbar. Saturn wird von Venus verfolgt, die ihn am 20. im Sternbild Waage knapp vier Grad südlich überholt. Da Saturn deutlich lichtschwächer als Venus ist, kann ein Fernglas hilfreich sein, um den Ringplaneten zu erkennen.

Vollmond wird am 19. September erreicht.

(dpa)
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