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Düsseldorf Ideen für ein Überbrückungsjahr

Düsseldorf · Nach der Schulbank direkt in den Hörsaal? Wir stellen vor, wie es nach dem Abi auch anders weitergehen kann.

Eine Zeit ins Ausland gehen, Praxiserfahrungen sammeln oder sich sozialen Projekten widmen - viele Abiturienten wünschen sich eine Auszeit zwischen den Prüfungen und dem Beginn eines Studiums. Laut einer aktuellen Umfrage des trendence Instituts starten 42 Prozent der Schulabgänger den neuen Lebensabschnitt mit einem Überbrückungsjahr, dem sogenannten Gap Year - Tendenz steigend. Die Mehrheit davon nutzt die Zeit nach dem Abi für einen Auslandsaufenthalt. Doch wohin führt der Weg? Wir stellen verschiedene Möglichkeiten vor.

Freiwilligenarbeit Sich im Ausland sozial engagieren, nachhaltig der lokalen Gemeinschaft helfen und spannende Reiseerfahrungen fernab der touristischen Pfade sammeln - das geht mit Freiwilligenarbeit. Am bekanntesten ist das Programm "weltwärts" des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Rund 35.000 junge Menschen haben bislang mit weltwärts einen Freiwilligendienst in Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa oder Ozeanien gemacht. Eine riesige Auswahl an Stellen, die im August oder September starten, gibt es unter "www.weltwaerts.de" jetzt nicht mehr - eigentlich muss man sich Anfang des Jahres bewerben. Aber es finden sich auch derzeit noch spannende Angebote, etwa als Erzieher in Bogotá/Kolumbien oder als Unterstützer von Slumbewohnern in Indien. Alternativ bieten private Anbieter für 2018 noch Einsätze in nicht-geförderten Hilfsprojekten an. Projekt und Abreisedatum sind hier frei wählbar, die Dauer liegt zwischen zwei und zwölf Wochen. Die Einsatzbereiche reichen von der Mitarbeit in einem Tierpark in Südafrika bis hin zu Umweltschutzaktivitäten in Südamerika oder neuseeländischen Nationalparks.

High School Weniger bekannt: Für alle, die den Abschluss in der Tasche haben und dennoch den berühmten School Spirit einer High School erleben möchten, bietet sich ein Schulaufenthalt im englischsprachigen Ausland an. Hier lassen sich ohne Notenstress die Lieblingsfächer mit ausgefallenen Kursen kombinieren. Schüler können Fächer wie etwa Business, Videoproduktion, Schreinern oder Outdoor Education belegen. Das Leben in einer Gastfamilie und der geregelte Schulalltag bieten zudem genug Zeit, ganz entspannt und in einem festen Rahmen die weitere Zukunft zu planen. Zur Auswahl stehen Gastfamilienprogramme in Neuseeland, Australien oder Kanada. Vermittelt wird ein solcher Aufenthalt etwa über die Carl Duisberg Centren in Köln.

Praktikum Oft fällt in der Überlegung, was in der freien Zeit auf dem Plan stehen sollte, auch das Wort "Praktikum". Praktische Erfahrungen machen Sinn für alle, die noch nicht genau wissen, wohin sie beruflich wollen, und welches Studienfach für den Traumjob sinnvoll sein kann. Praktika bieten die Möglichkeit, mehrere Firmen kennenzulernen und sind eine berufliche Orientierungshilfe. Allerdings: Begehrte und große Unternehmen vergeben Praktikumsplätze oft schon Monate im Voraus. Hier sollte man also bei der Bewerbung entsprechend Vorlauf einplanen. Die Praktika sollten mindestens drei Monate dauern. Wichtig dabei zu beachten: Wer ein ganzes Jahr bis zum Studienstart überbrücken will, braucht also noch zusätzliche Ideen für sein Gap Year. Über Auslandspraktika lassen sich neue kulturelle und berufliche Erfahrungen bestens verbinden - allerdings müssen die Sprachkenntnisse dann wirklich gut sein. Und: Viele Unternehmen bevorzugen es, Studenten einzustellen, die schon Fachwissen mitbringen.

Unis kennenlernen Wer im nächsten Jahr oder doch schon im Oktober mit dem Studium starten will, kann die Zeit nach den Prüfungen für Recherchen nutzen und sich beispielsweise auf eine Zug-Rundreise durch Deutschland begeben. So kann man sich an den Unis, die einen interessieren, in Vorlesungen setzen, mit Studenten sprechen, das Flair am Campus kennenlernen. Manche Universitäten bieten auch Schnuppertage an.

Summer Schools Einige Hochschulen bieten sogenannte Summer Schools oder Sommer-Uni-Veranstaltungen an. Anfang August gibt es an der Freien Universität Berlin eine naturwissenschaftliche Sommer-Uni. Dabei gibt es Vorlesungen und Seminare etwa zu "Neurobiologie", "Evolution" oder "Klimaerwärmung". Teilnehmer können experimentell forschen, Wissenschaftler und Studierende kennenlernen und sich über die naturwissenschaftlichen Studienmöglichkeiten an der Uni informieren. In Duisburg-Essen kann man, auch ohne eingeschrieben zu sein, im Projekt "mintroduce" Vorkurse zu mathematischen, ingenieurwissenschaftlichen oder naturwissenschaftlichen Fächern besuchen. Und die RWTH Aachen bieten eine "Schnupperuni Ingenieurwissenschaften für Mädchen", bei der man verschiedene ingenieurwissenschaftliche Fachrichtungen erkunden kann.

(RP)
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