Verleumdungsprozess von Johnny Depp Ex-Assistentin erhebt schwere Vorwürfe gegen Amber Heard

London · Schwere Vorwürfe kratzen an der Glaubwürdigkeit von Schauspielerin Amber Heard im Prozess um angebliche Schläge von Ex-Mann Johnny Depp. Heard soll die Geschichte der Vergewaltigung ihrer Assistentin als ihre eigene ausgegeben haben.

 Schauspielerin Amber Heard auf dem Weg zum Gericht in London. (Archiv)

Schauspielerin Amber Heard auf dem Weg zum Gericht in London. (Archiv)

Foto: AP/Matt Dunham

Im Verleumdungsprozess von Hollywoodstar Johnny Depp gegen die britische Boulevardzeitung „The Sun“ sind neue Vorwürfe gegen dessen Ex-Frau Amber Heard laut geworden. Ihre ehemalige Assistentin Kate James beschuldigte die Schauspielerin am Mittwoch vor Gericht, eine von ihr erlebte Vergewaltigung in einer Zeugenaussage als eigene dargestellt zu haben. „Sie bezog sich direkt auf eine brutale Vergewaltigung, die mir vor 26 Jahren widerfahren ist, und verwob sie in ihrer eigenen Geschichte und verwendete sie zu ihrem eigenen Nutzen“, sagte James, die von 2012 bis 2015 für Heard gearbeitet hat.

In dem in London verhandelten Fall geht es um eine Klage Depps gegen die „Sun“, weil die Zeitung ihn im April 2018 in einem Artikel als „Frauenschläger“ bezeichnet hatte. Sie berief sich dabei auf Aussagen Heards. Depp beteuerte, dass er seine Ex-Frau nie geschlagen habe, räumte aber ein, dass die beiden eine sehr explosive Beziehung geführt hätten. In der vergangenen Woche hatte Depp seine Sicht dargestellt, in dieser Woche darf Heard noch aussagen.

Die Aussage von James dürfte Fragen am Wahrheitsgehalt der 14 Tätlichkeiten aufwerfen, die Heard dem 57-jährigen Depp vorwirft. Auch ein ehemaliger Angestellter von Depp, Kevin Murphy, sagte bei dem Prozess in London am Mittwoch gegen Heard aus. Er sagte, die 34-Jährige habe ihn zu einer Falschaussage vor einem australischen Gericht gezwungen, nachdem sie illegalerweise ihre beiden Hunde ins Land gebracht hatte.

Heard war im Juli 2015 angeklagt worden, weil sie ihre beiden Yorkshire Terrier Pistol und Boo ohne die nötigen Genehmigungen auf eine Australienreise mitgenommen hatte. Murphy sagte, sie habe ihn unter Druck gesetzt, für die fehlenden Unterlagen die Verantwortung zu übernehmen, wenn er nicht seinen Job verlieren wolle. Letztlich wurde Heard in dem Fall nicht verurteilt, weil sie Reue über ihr Verhalten äußerte.

Auch James bestätigte, dass Heard die beiden Hunde trotz ihrer und Murphys Warnungen nach Australien schmuggeln wollte. „Wie bei mehreren anderen Gelegenheiten, die ich erlebte, war es so als ob sie sie dachte, sie stehe über dem Gesetz“, sagte James.

(juw/ dpa)
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