Hamburg Hamburger U-Bahn spart sich "Zurückbleiben, bitte"

Hamburg · Mehr als 100 Jahre lang gehörte die Durchsage "Zurückbleiben, bitte" zum U-Bahnfahren in Hamburg dazu. Einst warnte der Schaffner am Bahnsteig, später der Zugführer, zuletzt eine Stimme vom Band die Fahrgäste vor dem Schließen der Türen. Seit gestern verzichtet die Hamburger Hochbahn auf diese Aufforderung. Stattdessen kündigen Pieptöne und rote Warnlampen die Abfahrt der Züge an. Drei Sekunden später schließen die Türen automatisch.

Nach Angaben des Unternehmens soll das neue Verfahren zum einen Strom sparen. Die Abfertigung der U-Bahn gehe rund drei Sekunden schneller, so dass der Fahrer anschließend nicht so stark beschleunigen müsse, um im Zeitplan zu bleiben. Bei rund zwölf Millionen Abfahrten pro Jahr spare das jährlich bis zu 700 000 Euro Stromkosten ein.

Zum anderen verspricht sich die Hochbahn durch die Maßnahme mehr Sicherheit für die Fahrgäste. Die hätten das "Zurückbleiben, bitte" häufig als Aufforderung verstanden, noch in letzter Sekunde in den Wagen zu springen. "Das hat in der Vergangenheit immer mal wieder zu kritischen Situationen auf dem Bahnsteig geführt", sagte die Sprecherin der Hochbahn.

(dpa)
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