Praxis und Apotheke durchsucht Razzia in Köln nach Impfaktion für italienische Hotel-Mitarbeiter

Köln/München · Nachdem am Münchener Flughafen zahlreiche Mitarbeiter eines italienischen Hotels geimpft worden waren, ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft unter anderem wegen des Verdachts der Bestechlichkeit im Gesundheitswesen.

 Zwei in Polizeiwesten gekleidete Polizisten stehen nebeneinander. (Symbolfoto)

Zwei in Polizeiwesten gekleidete Polizisten stehen nebeneinander. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Silas Stein

Nach der fragwürdigen Impfung von Mitarbeitern eines italienischen Hotels in München führt jetzt auch eine Spur nach Köln. Die Nürnberger Generalstaatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen nach eigenen Angaben vom Freitag entsprechend ausgeweitet. In Köln seien am Donnerstag eine Arztpraxis und eine Apotheke durchsucht worden, sagte Oberstaatsanwalt Matthias Held der Deutschen Presse-Agentur.

Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Beschuldigte wegen Verdachts der Unterschlagung von Impfstoff sowie der Bestechung und der Bestechlichkeit im Gesundheitswesen. Nach bisherigen Erkenntnissen waren am 21. Mai rund 120 Mitarbeiter des italienischen Urlaubs-Ressorts Forte Village nach München gereist, um dort geimpft zu werden. Nach einem kurzen Aufenthalt flogen die Hotel-Beschäftigten zurück nach Sardinien.

Weitere Ermittlungen hätten ergeben, dass es gut eine Woche später am Münchner Airport eine zweite Impfaktion für Hotel-Mitarbeiter eines anderen Hotels in Italien gegeben habe, sagte Held. Dabei soll auch der Kölner Mediziner mitgeimpft haben. Deswegen werde auch gegen ihn ermittelt. Zunächst hatte die „Kölnische Rundschau“ berichtet.

Nach Bekanntwerden der ersten Impfaktion hatten sowohl das Bundesgesundheitsministerium als auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Aufklärung verlangt. „Wir wollen keinen Impftourismus nach Deutschland“, hatte Söder gesagt.

(chal/dpa)
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