München Bewegender Abschied von Medienunternehmer Leo Kirch

München · Mehrere hundert Trauernde haben mit einem Requiem in München Abschied von dem verstorbenen Medienunternehmer Leo Kirch genommen. Unter den geladenen Gästen in der Jesuitenkirche St. Michael befanden sich viele Vertreter aus Politik, Wirtschaft und der deutschen Medienlandschaft. Altkanzler Helmut Kohl (CDU) würdigte seinen "Freund" sichtlich gerührt als einen Mann der Tat. Kohl sagte unter Tränen: "Dieser Mann hat unendlich viel Gutes getan – in Wort und in Tat." Kirch sei ein Mann der modernen Technik und seiner Zeit "weit voraus" gewesen. "Er hat uns immer mitgenommen in eine andere Welt." Viele Stunden habe er mit ihm verbracht. "Er war kein Mann, der einem um jeden Preis recht gab, aber er hat zugehört."

Kohl saß in der ersten Reihe der Trauergemeinde. Neben dem Sarg stand ein großes Foto des einstigen Medienmoguls. Jesuitenpater Hermann Breulmann würdigte Kirch in seiner Predigt als bodenständigen Mann. "Herr Kirch hat nie vergessen, wo er herkam." Zudem habe er stets Respekt vor Traditionen gehabt. Im hinteren Bereich der voll besetzten Kirche standen viele Trauergäste und Kirchenbesucher, um am Requiem teilzunehmen.

Vor allem Medienvertreter waren gekommen, darunter Verleger Hubert Burda, "Focus"-Herausgeber Helmut Markwort, "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann, der an der Seite Kohls erschien, Entertainer Harald Schmidt und ZDF-Intendant Markus Schächter. Er hob Kirchs Stellung in der Mediengeschichte hervor. "Er war der König des Fernsehens in der analogen Zeit", sagte Schächter. Leo Kirch war am 14. Juli im Alter von 84 Jahren in München gestorben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort